| Hintergrund: Ein Vergleich der Bewohnerinnen und Bewohner unterschiedlicher geriatrischer Verpflegungssysteme hinsichtlich ihres Ernährungszustandes, Handkraft und Nahrungsaufnahme kann Anreiz für gezielte Forschung und Weiterentwicklung in der Verpflegung der Zukunft liefern. Methode: Ziel war es die lokal spezifische Situation der Bürgerheim Biberach gGbmH zu evaluieren und ein Vergleich zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern des betreuten Wohnens und der stationären Vollzeitpflege zu schaffen. Da die Selbstbestimmung und Gestaltung der Nahrungsmittel unterschiedlich verläuft werden Unterschiede im Ernährungsstatus, Handkraft, Verzehrsmenge und Nährstoffaufnahme erwartet. In die monozentrische Beobachtungsstudie wurden insgesamt 25 Bewohnerinnen/Bewohner aufgenommen, davon 16 männliche und weibliche Bewohner der stationären Vollzeitpflege und weitere 9 Bewohnerinnen des betreuten Wohnens. Ein Screening auf Mangelernährung wurde mit dem MNA-SF durchgeführt, weiter wurde die Handkraft unter Einsatz eines hydraulischen Handdynamometers erfasst und die Nährwertaufnahme mit der Analysesoftware Prodi 6 aus dem zuvor ermittelten drei-Tages-Tellerprotokoll der Universität Graz errechnet. Alle Variablen wurden in beiden Gruppen mittels dem gleichen Verfahren erfasst und dokumentiert. Ergebnisse: Ein signifikanter Unterschied der Gruppen konnte im Ernährungsstatus des MNA-SF zugunsten Gruppe B (p=0,004 r=0,557; Mittlerer Rang Gruppe A 9,97 vs. Gruppe B 18,39 ) in der täglichen Kalorienaufnahme (p=0,043) sowie in der Fettzufuhr (p=0,013), jeweils in Gruppe A höher, gezeigt werden. Außerdem konnte eine positive Korrelation nach Spearman-Rho zwischen einem geringen Körpergewicht und geringer Handkraft nachgewiesen werden (r=0,425 bei p=0,39). Schlussfolgerungen: Weitere Studien mit größerem Probandinnen-/Probandenumfang könnten unter Einbezug qualitativer Variablen, wie der Activity of Daily Living oder quality of life, der Ursache des Unterschiedes im Ernährungszustand der geriatrischen Bewohnerinnen/Bewohner auf den Grund gehen und evtl. beeinflussbare Faktoren sichtbar machen um weiters Veränderungen in der Altenpflege möglich zu machen. |