| Hintergrund: Hypertrophe Narbenbildung stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar, insbesondere nach Verbrennungen. Die meisten Behandlungsmethoden weisen eine unzureichende Evidenz auf, nicht zuletzt, da die Pathophysiologie nur unvollständig verstanden ist. Um genauere Zusammenhänge zu verstehen, sind bei heterogenen Prozessen wie Narben präklinische Modelle erforderlich. Das Duroc-Schwein hat sich als eines etabliert, welches zum Menschen vergleichbare hypertrophe Narben bildet. Dieses Projekt diente zur Untersuchung der Narbenbildung nach induzierter Entzündung, der Beobachtung von lokalen Unterschieden in Narben unterschiedlicher Ätiologie und der Einführung eines Modells zur standardisierten Narbenbildung nach prolongierter Entzündung.
Methoden: Vier verschiedene Wundtypen wurden auf dem Rücken von sechs Duroc- Schweinen erzeugt: Vollhautwunden, allschichtige Verbrennungswunden und Versionen dieser beiden, die einen zusätzlichen Entzündungsschub durch Resiquimod erhielten. In den folgenden fünf Monaten wurden klinische Bewertungen mittels Scores und Bildgebung, die Messung der Gewebsoxygenierung mittels Hyperspektralbildgebung, eine histologische Beurteilung sowie Genexpressionsanalysen an mehreren Zeitpunkten durchgeführt.
Ergebnisse: Alle vier Wundtypen bildeten deutliche Narben. Sowohl Verbrennungswunden als auch beide Arten von induzierten Wunden führten zu signifikant höheren Narbenscores. Die Induktion durch Resiquimod spiegelte bei beiden induzierten Wundtypen die Entzündungsreaktion nach Verbrennungen wider und klang in Vollhautwunden etwas früher ab als in Verbrennungswunden. Eine relative Hypoxie in den drei Wundtypen korrelierte stark mit dem endgültigen Narbenscore. Die Genexpressionsanalyse bestätigte diese Hypoxie, zeigte aber nur geringe Veränderungen bei den Remodellierungsparametern. Induzierte Vollhautwunden zeigten die stärkste Entzündungsreaktion mit histologischen Merkmalen hypertropher Narben, wie auch die beiden Arten von Verbrennungswunden.
Schlussfolgerung: Wir konnten erfolgreich die Basis für ein neues Modell für hypertrophe Narben kreieren. Verschieden Wundtypen führten zu lokalen Unterschieden der Narben im Duroc-Schwein. Erhöhte Entzündungen und Hypoxie, verursacht durch Verbrennungen oder Resiquimod, führten zu intensiveren Narben. Künftige Studien sind erforderlich, um die genaue Pathophysiologie der pathologischen Narbenbildung weiter zu untersuchen und das Modell weiter zu verbessern. |