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Bibliografische Informationen
Titel
Hebedefektmorbidität nach der Entnahme von mikrovaskulären Lappenplastiken vom medialen und lateralen Femurkondyl: Objektive, radiologische und patientenorientierte Ergebnisse einer Multicenter-Studie
Kurzfassung
Hintergrund
Nicht zuletzt aufgrund der konstanten anatomischen Verhältnisse und dem hohen rekonstruktiven Potential entwickelte sich die Region um den medialen und lateralen Femurkondyl zu einer der vielversprechendsten Spenderregionen in der rekonstruktiven Mikrochirurgie. Verglichen mit der Vielzahl an Publikationen, die den Fokus auf die rekonstruktiven Möglichkeiten dieser Lappenplastiken richteten, existieren nur vereinzelte Arbeiten, die die Hebedefektmorbidität dieser Spenderregion evaluieren. Da der Langzeiterfolg einer mikrochirurgischen Spenderregion aber vor allem durch eine niedrige Hebedefektmorbidität bestimmt wird, setzte sich diese Arbeit eine umfassende Analyse der Hebedefektmorbidität nach objektiven und reproduzierbaren Kriterien zum Ziel.
Patienten und Methoden
Diese Studie inkludierte 156 PatientInnen denen zwischen 2005 und 2017 ein mikrovaskuläres Knorpel-, Knochen-, oder Weichteiltransplantat vom medialen oder lateralen Femurkondyl entnommen wurde. Mithilfe einer retrospektiven Datenanalyse wurden alle demographischen Daten, die Lappencharakteristiken wie auch der postoperative Verlauf evaluiert. Im weiteren standen 97 PatientInnen für eine klinische und radiologische Nachuntersuchung zur Verfügung. Bei dieser wurde die Hebedefektmorbidität nach objektiven (Knee Society Score; Larson Score; OAK Score;), subjektiven (IKDC Score; KOOS Score; Knee Society Function Score;) und radiologischen Kriterien (Kellgren and Lawrence Score; MRI Osteoarthritis Knee Score – MOAKS) erhoben.
Ergebnisse
In 82,7% (129/156) des Gesamtkollektives kamen Lappenplastiken vom medialen Femurkondyl zur Anwendung, während 17,3% (27/156) eine Entnahme vom lateralen Femurkondyl erhielten. Mikrovaskuläre Knochen- oder Weichteiltransplantate kamen in 73,7% (115/156) zur Anwendung, osteochondrale Lappenplastiken wurden in 26,3% (41/156) gehoben. In 9,6% (15/156) zeigten sich Komplikationen am Hebedefekt im postoperativen Verlauf (Interventionspflichtige Major-Komplikationen: 3%). Osteochondrale Lappenplastiken waren mit einer signifikant höheren Komplikationsrate assoziiert.
Der mediane Nachuntersuchungszeitraum betrug 1529 Tage (range: 248-4810). Die Ergebnisse im Knee Society Score (94,8 ±10,1), Larson Score (94,5 ±10,1) und OAK Score (95,5 ±6,6) zeigte eine nahezu ungestörte Kniefunktion des Nachuntersuchungskollektives. Die patienten-orientierte Evaluation der Kniefunktion zeigte sich ebenfalls unauffällig und bestätigte die Ergebnisse der objektiven Nachuntersuchung (IKDC Score: 86,7 ±17,4; KOOS Score: 89,3 ±17,1; Knee Society Function Score: 97,2 ±7,7). Im Vergleich zu mikrovaskulären Knochen- und Weichteiltransplantaten zeigte die Entnahme von osteochondralen Transplantaten einen signifikant größeren Einfluss auf die postoperative Kniefunktion, unabhängig der Heberegion (medialer oder lateraler Femurkondyl). Die Entnahme von mikrovaskulären Knochentransplantaten hatte keinen Einfluss auf den radiologischen Kniestatus (Kellgren und Lawrence Score Grade 0 oder 1: 88,9%, 48/64). Im Vergleich zur gesunden Gegenseite, zeigten osteochondrale Transplantate im bilateralen MRT (MOAKS) keine signifikante Anhäufung an relevanten radiologischen Pathologien. Die offensichtlichen Knorpeldefekte hatten in der Mehrzahl der PatientInnen keinen Einfluss auf die Kniefunktion.
Conclusio
Die Hebedefektmorbidität nach Entnahme von mikrovaskulären Knochen- und Weichteiltransplantaten ist minimal und hat keinen wesentlichen Einfluss auf die postoperative Kniefunktion. Bei insgesamt geringer Hebedefektmorbidität kann die Hebung eines osteochondralen Lappens einen Einfluss auf die postoperative Kniefunktion haben.
Schlagwörter
Hebedefektmorbidität; Femurkondyl; Lappenplastik
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
2022
Volltext
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Sachgebiete
Plastische und Wiederherstellungschirurgie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Neuwirth, Maximilian; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Chirurgie
Studium
UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer/in (intern)
Kamolz, Lars-Peter; Univ.-Prof. Dr.med. MSc
CO – Betreuer/in (intern)
Schintler, Michael; Ao.Univ.-Prof. Dr.med.univ.
CO – Betreuer/in (extern)
Rab, Matthias; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
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