| Hintergrund: Viele Kinder und Jugendliche sind von Smartphones, Tablets und Computern umgeben und wissen genau, wie sie im Internet nach ziemlich allen Themen suchen können. Jedoch wissen nur die wenigsten von ihnen, wie man Informationen von vertrauenswürdigen Quellen bezieht. Speziell bei gesundheitsbezogenen Themen kann das zu einem großen Problem werden, wenn es darum geht falsche und irreführende Informationen herauszufiltern. Die Fähigkeit online Gesundheitsinformationen kritisch zu evaluieren wird deshalb immer wichtiger werden. Zielsetzung: Das Ziel dieser Studie war, herauszufinden, wie Kinder und Jugendliche ihre online Gesundheitskompetenz bewerten und wie ihre eigentliche Gesundheitskompetenz sich von dieser Bewertung unterscheidet. Daraus kristallisierte sich die Frage, ob ihr Suchverhalten im Zusammenhang mit ihrer Selbstwirksamkeit stehen könnte. Um diese Fragen zu beantworten, war eine Kriterien-basierte Analyse der Qualität der besuchten Websites nötig. Zuletzt wurde die Möglichkeit einer Steigerung ihrer online Gesundheitskompetenz mit einem dreitägigen Workshop eruiert. Methodik: 14 Kinder und Jugendliche einer österreichischen Sekundarschule nahmen an einem Workshop teil. Nach dem Erheben der Ausgangsdaten (CFT 20-R, LGVT 6-12, eHEALS, WIRKALL_r), wurden die Schüler/Schülerinnen gebeten, eine Internetsuche zu einem Gesundheitsthema durchzuführen. Browserverläufe und Screenshots der Internetsuche wurden gesammelt, geclustert und analysiert. Nach diesem Workshop wurde noch einmal die Gesundheitskompetenz der Schüler/Schülerinnen mithilfe von der eHealth Literacy Scale (eHEALS) eingeschätzt. Ergebnisse: 14 Schüler/Schülerinnen öffneten 85 Homepages, jedoch wurden von diesen 85 Homepages, nur 8 als „gut“ oder „ausreichend gut“ beurteilt. Diese Beurteilung wurde von zwei unabhängigen Experten/Expertinnen, basierend auf spezifischen Kriterien, durchgeführt. Die Auswertungen zeigten, dass die Schüler/Schülerinnen ihre online Gesundheitskompetenz erheblich besser einschätzten, als sie tatsächlich war. Die Schüler/Schülerinnen, die sich am höchsten einschätzten, hatten nicht die hochwertigsten Websites besucht. Die online Gesundheitskompetenz korrelierte signifikant mit der Selbstwirksamkeit der Schüler. (rs = 0.794, p = 0.002). Schlussfolgerung: Unsere Studie konnte zeigen, dass es möglich ist, den Schülern/Schülerinnen die kritischen Aspekte von Internetsuchen zu zeigen, sowie ihre Kompetenzen in diesem Bereich durch einen Workshop etwas zu verbessern. Eine gezielte Steigerung der Gesundheitskompetenz wird dringend benötigt und Schüler/Schülerinnen brauchen dafür spezielle Förderungen. Weitere Untersuchungen in diesem Bereich, etwa mithilfe eines Computerprogramms, sind empfehlenswert. |