| Hintergrund: Für das Debridieren von chronischen Wunden und Verbrennungen werden chirurgische Methoden als Standardverfahren angesehen. Alternativen zum chirurgischen Debridement sind enzymatische, autolytische oder biomechanische Methoden. Diese systematische Übersichtsarbeit wurde mit Hilfe der PRISMA Guidelines erstellt, um herauszufinden, welche alternativen Methoden sich etabliert haben und deren Evidenz zu beschreiben. Methoden: Das Review Protokoll wurde auf PROSPERO registriert (CRD42017057590). Im Oktober 2016 wurden mit vordefinierten MESH Begriffen zum Thema nicht chirurgischen Debridement die PubMed und Web of Science Datenbanken durchsucht. Ergebnisse wurden systematisch in Microsoft Excel Tabellen exportiert und Duplikate entfernt. Nach definierten Einschlusskriterien wurden nur diese Artikel eingeschlossen, welche den Kriterien entsprachen. Diese wurden dann nach ihrem Level of Evidence (LoE) I-V eingestuft. Artikel mit einem LoE I wurden in die systematische Übersichtsarbeit inkludiert. Ergebnisse: Es konnten 8042 Artikel zu den MESH Begriffen identifiziert werden. Nach der systematischen Synthese wurden 8 Artikel, welche eine LOE I hatten, in die finale Analyse inkludiert. Drei Studien untersuchten die Therapie mit Larven und verglichen sie mit Hydrogelen. Sie zeigten, dass sie ein schnelleres Debridement ermöglichten als eine Behandlung mit Hydrogelen; jedoch war diese Behandlung mit stärkeren Schmerzen verbunden. Eine einzige Studie verglich die Larven Therapie plus Kompression mit Kompression ohne Debridement. Hier konnte gezeigt werden, dass sich die Therapie mit Larven in Bezug auf die Geschwindigkeit des Debridements gute Resultate erzielen ließen. In keiner dieser Studien zeigte das Debridieren mit Larven eine signifikant positive Auswirkung auf die Wundheilung. Eine Studie untersuchte Kollagenasen für das enzymatische Debridement von Diabetischen Fußulzera. Diese haben in dieser Studie bei allen Patientinnen eine signifikante Reduktion der nekrotischen Areale erzielt. Weiters wirkte sich das enzymatische Debridement mit Clostridium Collagenase positiv auf die Wundheilung aus. Eine Studie untersuchte das enzymatische Debridement mit Nexobrid bei Verbrennungen, und zeigte, dass sie den Gebrauch von konventionellen chirurgischen Methoden reduzieren konnten. Diskussion: Mit der Ausführung dieser systematischen Übersichtsarbeit konnte gezeigt werden, dass es Literatur zu nicht-chirurgischen Debridement Methoden in der Plastischen Chirurgie, zur Behandlung von chronisch nekrotischen Wunden und Verbrennungen gibt. Bei Verbrennungen gibt es bis dato nur wenig Evidenz für das enzymatische Debridement. Das enzymatische Debridement mit Nexobrid sollte im Auge behalten werden; diese nicht-chirurgische Methode erzielte gute Ergebnisse für das Debridieren, mit gleichzeitiger Reduktion von invasivem chirurgischem Debridement. Weiters zeigten sich im Langzeitverlauf weniger Narben, da weniger Spalthaut benötigt wurde. Auch für die Behandlung von chronischen nekrotischen Wunden mit Enzymen konnten wenige Evidenzen gefunden werden. Das Debridement mit Larven zeigte gute und schnelle Ergebnisse, dennoch konnte kein positiver Einfluss auf die Wundheilung gezeigt werden. Diese Ergebnisse müssen noch in weiteren prospektiven randomisierten Studien bestätigt werden. Das Debridieren mit Kollagenase Salben zeigte ebenfalls gute Resultate bei der Behandlung von nekrotischen diabetischen Fußulzera, dennoch sind noch weitere Studien notwendig um dies zu bestätigen.
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