Loading
Medizinische Universität Graz   Hilfe

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

Wichtigste Meldungen anzeigenMeldungsfenster schließen
Bibliografische Informationen
 Mammareduktionsplastik: Eine retrospektive Analyse der Komplikationen und Risikofaktoren  
 HINTERGRUND
In Anbetracht von Nacken- und Rückenschmerzen, chronischen Kopfschmerzen, einschneidenden BH-Trägern und submammärem Intertrigo gilt die Mammareduktionsplastik als die Therapie der Wahl bei Patientinnen mit benigner Mammahyperplasie. Obwohl die Operation allgemein als sicher gilt, werden in der Literatur Komplikationsraten von 4% - 54% beschrieben. Der Grund dafür scheint vor allem die sehr uneinheitliche Dokumentation der Komplikationen zu sein.
Ziel der Studie war es, Risikofaktoren für das Auftreten der Komplikationen nach Mammareduktionsplastik zu identifizieren und die aufgetretenen Komplikationen nach der Clavien-Dindo Klassifikation einzuteilen.

METHODEN
Im Rahmen einer retrospektiven Single-center Studie wurden 804 Patientinnen zwischen 18 und 81 Jahren untersucht, die sich zwischen 2005 und 2015 einer Mammareduktionsplastik an der Klinische Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie der Universitätsklinik für Chirurgie der Medizinischen Universität Graz unterzogen haben. Ausgeschlossen wurden Patientinnen mit vorausgehenden Brustoperationen oder mit einseitiger Reduktion, Patientinnen mit Mammacarcinomen sowie Patientinnen, die eine immunsupressive Therapie benötigten.
Als Grundlage für die Datenerhebung dienten Krankengeschichten, Operationsberichte und Ambulanzkarten. Eingeteilt wurden die aufgetretenen Komplikationen mit Hilfe der Clavien-Dindo Klassifikation.

ERGEBNISSE
587 Patientinnen konnten in die Studie eingeschlossen werden: Das mittlere Alter betrug (Mittelwert ± Standardabweichung) 38,7 ± 12,9 Jahre, der BMI im Mittel 26,3 ± 3,7. Die Resektionsmenge betrug 575g ± 304g pro Brust beziehungsweise 1149g ± 594g pro Patientin. 33% der Patientinnen gaben an regelmäßig zu rauchen.
Bei 62,86% der Patientinnen kam es zum Auftreten von Komplikationen, wobei 76,05% davon keinerlei therapeutische Intervention nach sich zogen. 16,53% der aufgetreten Komplikationen führten zu erweiterter medikamentöser Therapie und nur 7,32% aller Komplikationen führten zu einer operativen Revision, entweder in Lokal- oder in Allgemeinanästhesie. Lebensbedrohliche oder tödliche Komplikationen traten nicht auf.
Statistisch signifikante Zusammenhänge zwischen dem Auftreten von Komplikationen und der Resektionsmenge sowie der Operationsdauer, der Technik und der Verabreichung einer präoperativen Antibiotikaprophylaxe konnten nachgewiesen werden.

SCHLUSSFOLGERUNG
Trotz der hohen Komplikationsrate mussten nur 4,6% aller Patientinnen revidiert werden. Man kann also von der Mammareduktionsplastik als sichere Therapiemethode sprechen, die jedoch regelmäßig mit leichten Komplikationen einhergeht.
Die Clavien-Dindo Klassifikation ermöglicht eine objektive Einteilung der aufgetretenen Komplikationen aufgrund ihrer Therapie und damit ein standardisiertes Klassifizieren.  
   
 
 2017  
   Volltext downloaden
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Haug, Isabella
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Chirurgie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Winter, Raimund; Dr.med.univ.
  Kamolz, Lars-Peter; Univ.-Prof. Dr.med. MSc