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Bibliografische Informationen
Titel
Genetische Zusammenhänge von implizitem Lernen bei Anorexia nervosa
Kurzfassung
Einleitung: Veränderungen im ventralen Striatum sind bei Anorexia nervosa (AN) mit Störungen im impliziten Lernen assoziiert. Bisher wurden zwar verschiedene Theorien bezüglich der Entstehung dieser Veränderung angeregt, aber nicht weiterverfolgt. Gleichzeitig wurde im Jahr 2019 die erste große genomweite Assoziationsstudie (GWAS) für AN durchgeführt und neun genomweit signifikante Loci identifiziert. Ziel dieser Arbeit ist es zu erforschen, ob verschiedene Genotypen der Kandidatengene für AN mit der Leistung von Patient*innen bei impliziten Lerntests assoziiert sind.
Methodik: Im Rahmen einer Pilotstudie haben 25 Patient*innen mit AN und 56 gesunde Kontrollpersonen (HC) den Weather Prediction Task (WPT) absolviert. Dabei handelt es sich um einen impliziten Lerntest mit zwei Unterkategorien. Während der Bearbeitung der Feedback-Variante (FB) zeigt sich eine Aktivierung des ventralen Striatums, wobei beim Lösen der Paired-Associate-Variante (PA) der mediale Temporallappen (MTL) aktiviert wird. Mittels Varianzanalyse (ANOVA) wurden die Ergebnisse des WPT mit Genotypen von Single Nucleotide Polymorphismen (SNP) von Genen assoziiert, die im Vorfeld über die GWAS mit AN in Verbindung gebracht wurden. Die DNA-Isolierung wurde mittels QIAGEN’s QIAsymphony SP Roboter durchgeführt, die Genotypisierung fand am Life & Brain Center Bonn mittels Illumina’s Infinium Global Screening Array-24 v3.0 Kit statt. Die Genotypen wurden hypothesengeleitet mittels PLINK1.9 isoliert.
Ergebnisse: Patient*innen mit AN erzielten eine signifikant niedrigere Punktzahl im FB-Teil des WPT, sowohl im Vergleich zur HC-Gruppe (p = .001), als auch verglichen mit ihrer eigenen Punktzahl im PA-Teil (p = .006). Eine niedrige Punktzahl im FB-Teil war mit dem CT-Genotyp des SNP rs4307059 (CDH10-Gen) assoziiert (p = .025). Solch eine Assoziation zeigte sich nicht in der HC-Gruppe (p = .334).
Diskussion: Die Ergebnisse dieser Arbeit bestärken die Bedeutsamkeit von genetischen Faktoren in der Entstehung der AN und ihrer einhergehenden kognitiven Veränderungen. Cadherine und deren assoziierten Gene könnten durch ihre Rolle in der neuronalen Gewebsdifferenzierung und der Stabilisierung von synaptischer Signalübertragung zentral für die Degeneration des Striatums im Verlauf der Erkrankung sein. Diese Arbeit soll zu weiterer Forschung im Bereich der Anorexie-Kognitions-Genetik animieren und zu Studien auf polygener Ebene und mit größerem Stichprobenumfang inspirieren, um definitive Schlüsse zum Thema genetische Einflüsse auf Kognition bei AN ziehen zu können.
Schlagwörter
Anorexia nervosa, Kognition, Genetik, implizites Lernen, Basalganglien, Striatum, Weather Prediction Task
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
2023
Volltext
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Sachgebiete
Genetik
Hirnforschung
Klinische Psychiatrie
Kognitionspsychologie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Wiener, Markus
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Bengesser, Susanne; Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med. Dr.scient.med. Bakk.rer.nat.
Mitbetreuer*in (intern)
Mörkl, Sabrina; Univ. FÄ Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med.
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