| Hintergrund: Anhand dieser Befragung soll der Durchdringungsgrad von Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen (M&MK) in Österreichischen Krankenhäusern erhoben werden. Studienteilnehmende wurden über die Frequenz, Regelmäßigkeit, Interdisziplinarität und Ziele ihrer M&MK befragt. Neben den organisatorischen Fragen behandelt der Fragebogen auch die Vorbereitung, das Anwenden von Leitlinien, Zufriedenheit und Verbesserungspotenzial der M&MK. Methoden: Die Umfrage wurde unter österreichischen Primarii durchgeführt. Ausgearbeitet wurde der Fragebogen von der Stiftung Patientensicherheit Schweiz. Im Oktober 2018 wurde der Fragebogen an 962 Primarii per Email ausgesandt. Die Ergebnisse wurden mittels SPSS ausgewertet. Ergebnisse: Unter 314 Teilnehmenden (Rücklaufquote 32,79%), führte die Mehrheit (64,6%) M&MK durch. Neben Ärzt*innen, nimmt das Pflegepersonal in 48,1% der Fälle teil, weitere Berufsgruppen seltener. Leitlinien und Vorlagen werden von 60,6% der Teilnehmenden für die Vorbereitung herangezogen, allerdings nur von 35,1% für die Diskussion. 50,5% der Befragten gab an, dass ihre M&MK verbesserungswürdig sei. Schwierigkeiten, auf welche man in diesem Zusammenhang trifft, sind die „shame and blame“ – Kultur, hierarchische Strukturen, zu wenig Wissen über M&MK unter den Kolleg*innen und, besonders gravierend, der Zeitmangel. Zusammenfassung: Österreichische Krankenhäuser weisen zwar eine relativ hohe Durchdringungsrate auf, allerdings unterscheiden sich die beschriebenen Konferenzen in einigen Faktoren von leitliniengetreuen M&MK. Der limitierende Faktor Zeitmangel, kann durch das Anwenden von Leitlinien, Checklisten und Vorlagen verringert werden. Die Befragten zeigen Interesse daran, ihre M&MK zu verbessern und der problematischen „shame and blame“ – Kultur entgegen zu wirken. |