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Bibliografische Informationen
 Ist eine Szintigraphie zur Diagnose von Knorpeltumoren notwendig?  
 EINLEITUNG: Knorpeltumore repräsentieren die größte Gruppe der Knochentumore, wobei die Unterscheidung zwischen Enchondrom (EC) und (niedrig malignem) Chondrosarkom (CS) eine diagnostische Herausforderung darstellt. Ziel dieser Studie war es, den diagnostischen Benefit der Szintigraphie im Hinblick auf Knorpeltumore zu evaluieren. MATERIAL UND METHODEN: Wir analysierten retrospektiv 461 PatientInnen mit Knorpeltumoren (321 EC, 54 CS, 74 OC, 4 CMF, 4 CB, 3 Mb. Ollier). Das mittlere Alter bei Diagnosestellung war 45.8 Jahre (Spannweite 6 – 84). Die Daten von Szintigraphie (3-Phasen Szintigraphie mit Tc99m), Röntgen, Magnetrasonanztomographie (MRT) und die histopathologischen Ergebnisse wurden ausgewertet. Die diagnostische Treffsicherheit der Szintigraphie wurde mittels receiver operator characteristic curves (ROC) ermittelt und durch area under the curve (AUC) ausgewertet. ERGEBNISSE: Von 375 Patienten, die an EC oder CS litten, hatten 65 (17%) eine Biopsie und 176 (46%) eine Operation, wobei man sich in 134 Fällen (35%) für ein konservatives Vorgehen entschied. Die häufigste Lokalisation waren die langen Röhrenknochen (n=245, 65%), gefolgt von Hand und Fuß (n=99, 26%) und Stamm (n=20, 5%). Der mittlere Tracer uptake für EC war 3.8 (Spannweite 0.5 – 68.0), für CS Grad 1 4.47 (Spannweite 0,5 – 12,3), Grad 2 8.2 (Spannweite 3,3 – 13,5) und Grad 3 7.5 (Spannweite 6,3 – 8,9). Der mittlere Tracer uptake für EC war significant niedriger als für alle CS (p< 0.001), ebenso für niedrig maligne CS (p< 0.001). Bei 145 Patienten (39%) war die Szintigraphie inkonclusiv und bei 54 (14%) Patienten zeigte sie keinen pathologischen Befund. Bei der multivariaten Analyse war der Tracer uptake bei pathologischen Frakturen (OR 3.9, 95% CI 3-5.2, p<0.001) und peripherer Lokalisation der Tumore (OR 2.8, 95% CI 1.5-5-2, p<0.001) signifikant erhöht. Die AUC für alle Knorpeltumore stieg von 0.70 (Sp 80%, Sen. 50%) auf 0.80 (Sp. 80%, Sen. 64%), wenn die Ergebnisse der Szintigraphie hinzugezogen wurden. Die AUC für EC und CS Grad 1 stieg von 0.67 (Sp 80%, Sens 46%) auf 0.73 (Sp 80%, Sen. 52%). DISKUSSION: Es bestand ein statistisch signifikanter Unterschied des Tracer uptakes bei CS (alle CS vs. EC; G1 vs. EC) verglichen mit EC. Lokalisation und der Nachweis pathologischer Frakturen waren signifikante, unabhängige Parameter für erhöhten Tracer uptake. Jedoch zeigte die Beurteilung des diagnostischen Potenzials, dass die Szintigraphie lediglich minimale diagnostische Zusatzinformation liefert, um zwischen EC und CS beziehungsweise EC und niedrig malignem CS zu unterscheiden. Berücksichtigt man Kosten und Aufwand bei der Durchführung einer Szintigraphie sowie die Strahlenbelastung für die PatientInnen, sollte die Verwendung der Szintigraphie in der Gruppe der Knorpeltumore zukünftig überdacht werden.  
  Knorpeltumore;Enchondrom;Chondrosarkom;niedrig maligne;diagnostische Herausforderung;diagnostischer Benefit;Szintigraphie;retrospektiv;Osteochondrom;Chondroblastom;Morbus Ollier;Röntgen;Magnetresonanztomographie;MRT;histopathologisch;Biopsie;Operation;konservativ;Lokalisation;Tracer uptake;CS Grad 1; CS Grad 2; CS Grad 3; EC;signifikant;multivariate Analyse;pathologische Fraktur;periphere Lokalisation;AUC;Sensitivität;Sen;Spezifität;Sp;signifikante unabhängige Parameter;diagnostisches Potential;Kosten;Strahlenbelastung  
 
 2018  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Brückmann, Carola Ingrid
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Leithner, Andreas; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Gilg, Magdalena Maria; Dr.med.univ. Dr.scient.med.