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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Die Rolle kardiovaskulärer Risikoscores in der Abschätzung des kardiovaskulären Risikos nach Nierentransplantation  
 Hintergrund: Nierentransplantationen (NTX) sind mit einem deutlich erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen (CVD) assoziiert. Um das bestmögliche Outcome nach der Transplantation zu ermöglichen, werden Patient*innen vor der Reihung auf die Transplantationswarteliste im Rahmen der prätransplantären Evaluation gründlich auf CVD untersucht. Das Ziel dieser Diplomarbeit ist die Evaluation zweier verschiedener kardiovaskulärer Risikoscores hinsichtlich ihrer Fähigkeit, kardiovaskuläre Ereignisse bei NTX-Empfänger*innen zu prognostizieren.

Methodik: In dieser retrospektiven, monozentrischen Studie wurden 608 Patient*innen untersucht, welche zwischen dem 1. Jänner 2010 und dem 31. Dezember 2020 eine NTX am Transplantationszentrum des LKH Graz erhalten haben. Mit dem Dokumentationssystem MEDOCS wurden die Baseline-Charakteristika, sowie das Vorkommen eines Major Adverse Cardiovascular Events (MACE) und die Mortalität innerhalb von 5 Jahre nach NTX erhoben. Zur Risikoeinschätzung wurden der European Society of Cardiology Systematic Coronary Risk Evaluation (ESC-SCORE) und/oder Systematic Coronary Risk Evaluation 2 (SCORE2) sowie die Erweiterung SCORE2-Older persons (SCORE2-OP) berechnet und die Proband*innen anhand der Ergebnisse in Niedrig- und Hochrisikogruppen eingeteilt. Anschließend wurde das kardiovaskuläre Outcome zwischen den Gruppen analysiert. Für die statistische Auswertung wurden numerische Variablen mittels Mann-Whitney-U Test und kategoriale Variablen mittels Chi-Quadrat Test verglichen. Kaplan-Meier Analysen und Log-rank Tests wurden für die Evaluation der Outcomes nach NTX angewendet.

Ergebnisse: In der SCORE2/SCORE2-OP Kohorte trat ein MACE bei Patient*innen der Hochrisikogruppe signifikant häufiger auf als bei jenen in der Niedrigrisikogruppe (p=0,006). In der ESC-SCORE Kohorte zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der MACE-Inzidenz zwischen den Risikogruppen. Die Kaplan-Meier-Kurven zum MACE-freien Überleben unterschieden sich jedoch in beiden Kohorten signifikant: Patient*innen in den Hochrisikogruppen wiesen dabei eine geringere MACE-freie Überlebenswahrscheinlichkeit auf als jene mit niedrigem Risiko.

Conclusio: In dieser retrospektiven Studie war ein höherer Risikowert – sowohl im ESC-SCORE als auch SCORE2/SCORE2-OP – mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit eines MACE assoziiert. Obgleich diese Beobachtungen in einer prospektiven Studie validiert werden sollten, könnte die Anwendung dieser Scores zur Verbesserung der kardiovaskulären Risikostratifizierung vor der NTX beitragen.  
   
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Huber, Eva
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Deak, Andras Tamas; Univ. FA Dr.med. PhD.
  Kirsch, Alexander; Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. PhD.