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Bibliografische Informationen
 Chronische Endometritis und Mikrobiom bei Frauen mit Kinderwunsch- eine retrospektive Datenanalyse und Literaturrecherche  
 Hintergrund: Chronische Endometritis (CE) ist eine persistierende Entzündung der Gebärmutterschleimhaut, welche sich hauptsächlich durch eine Plasmazellinfiltration des endometrialen Stromas kennzeichnet. Im Rahmen der Kinderwunschbehandlung gilt das Vorliegen einer chronischen Endometritis als Risikofaktor für gehäufte Fehlgeburten und Implantationsversagen. In den letzten Jahren konnten Forscher*innen den Einfluss des uterinen Mikrobioms auf Fruchtbarkeit und diverse Erkrankungen des Uterus aufzeigen. Mögliche Zusammenhänge zwischen einer Dysbalance des Mikrobioms und chronischer Endometritis werden stark vermutet.



Ziele dieser Arbeit: Ziel dieser Arbeit ist einerseits eine Zusammenfassung der aktuellen Literatur zum Thema chronische Endometritis und endometriales Mikrobiom zu erstellen. Andererseits soll ein Überblick über gesammelte Daten der Kinderwunschpatientinnen, die sich in Abklärung an der Abteilung für Geburtshilfe der Medizinischen Universität Graz befanden, gegeben werden. Somit können mögliche Zusammenhänge zwischen Mikrobiom, chronischer Endometritis und unerfülltem Kinderwunsch dargestellt werden.



Material und Methoden: Es wurde eine narrative Zusammenfassung der aktuellen Literatur zum Thema chronische Endometritis und des Einflusses des Mikrobioms auf das Endometrium erstellt. Dafür wurde die medizinische Datenbank PubMed hauptsächlich nach systematischen Übersichtsarbeiten und randomisierten kontrollierten Studien, welche von 2018 bis 2023 publiziert wurden, durchsucht. Im Rahmen der retrospektiven Studie wurden Daten zu Frauen, die eine Diagnostik bezüglich chronischer Endometritis erhielten, erfasst. Mit Hilfe des Krankenhausinformationssystems "openMEDOCS" konnten weitere klinische Informationen über die Patientinnen eingeholt werden. Um die gesammelten Daten statistisch auszuwerten und einen Überblick zu schaffen wurde das Programm Excel von Microsoft verwendet.



Ergebnisse: 99 Frauen im Alter von 18 bis 45 Jahren wurden in diese Studie aufgenommen. Bei 19 dieser Patientinnen (19,2 %) wurde eine chronische Endometritis diagnostiziert. Im Kollektiv der Frauen mit diagnostizierter chronischer Endometritis, hatten 13 (68%) bereits ein Abortgeschehen oder wiederholte Implantationsversagen in der Vorgeschichte. Weiters stellte sich heraus, dass 80% der CE-Fälle, bei welchen einen Mikrobiomanalyse durchgeführt wurde, ein nicht-Lactobacillus-dominantes Mikrobiom vorweisen. Bei sechs von sieben Frauen konnte die chronische Endometritis durch Antibiotikagabe geheilt werden. Zwei Frauen wurden darauffolgend schwanger.



Schlussfolgerung: In dieser Studie wurde die Auswirkung von chronischer Endometritis auf Spontanaborte und RIF hervorgehoben und der effektive Nutzen einer Antibiotikabehandlung aufgezeigt. Das Mikrobiom der CE-Patientinnen stellte sich als divers und nicht-Lactobacillus-dominant (<90%) heraus. Dies könnte mit niedrigeren Schwangerschaftserfolgen in Zusammenhang stehen.  
 Chronische Endometritis; Uterines Mikrobiom; Lactobacillus-dominiertes Mikrobiom  
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Raid, Christina
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Feigl, Sarah; Univ. FÄ Dr.med.univ.
  Kollmann, Martina; Research Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med. MSc