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Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Die Rolle der Signalwege des Knochenmorphogenetischem Proteins bei der Induktion und Aufrechterhaltung der peripheren Toleranz  
 Dendritische Zellen (DCs) sind professionelle antigenpräsentierende Zellen (APCs) und ein Bindeglied zwischen dem angeborenen und adaptiven Immunsystem. DCs spielen eine wichtige Rolle, da sie Antigene aufnehmen, verarbeiten und anschließend den T-Zellen präsentieren, wodurch eine koordinierte Immunantwort gegen Pathogene ermöglicht wird. DCs können in vielen Organen und Geweben, sowie auch in der Haut, gefunden werden. Hierbei weist die Epidermis eine spezifische Gruppe von DCs auf, welche als Langerhans Zellen (LCs) bezeichnet werden. LCs bilden ein dichtes zelluläres Netzwerk aus und vermitteln unter physiologischen Bedingungen Immuntoleranz durch die Vermehrung regulatorischer T-Zellen (Treg Zellen). Durch epidermale Faktoren können LCs manipuliert bzw. deren Differenzierung beeinflusst werden. Vor kurzem wurde beschrieben, dass das Knochenmorphogenetische Protein BMP-7 (englisch bone morphogenetic protein, BMP), welches mit dem TGF-β-Signalweg assoziiert ist, in der psoriatischen Epidermis abberant exprimiert wird. Diese abweichende Expression kann zur Differenzierung von Monozyten in LCs mit entzündungsassoziierten LC-ähnlichen DC-Charakteristika führen. Deren funktionelle Charakteristika sind jedoch noch nicht vollständig analysiert. Auch die Rolle von Treg Zellen in Psoriasis hat zunehmend an Bedeutung gewonnen. Tatsächlich wurde in Mausstudien gezeigt, dass sich Treg Zellen in Psoriasis-ähnlichen Hautläsionen akkumulieren und den Schweregrad der Erkrankung limitieren können.
Angesichts der Tatsache, dass LCs bei der Vermehrung von Treg Zellen in der Haut eine entscheidende Rolle spielen, der Vorgang, welcher zur Akkumulierung der Treg Zellen während der Entzündung in der Haut führt jedoch noch nicht geklärt ist, haben wir die Rolle von BMP7 und seinem Rezeptor BMPR1a in diesem Prozess untersucht.
In dieser Arbeit beschreiben wir einen Zusammenhang zwischen dem BMP7/BMPR1a Signalweg, LCs/DCs und der Akkumulation von Treg Zellen in Psoriasis. Immunhistologische Untersuchungen von Psoriasis Patienten und gesunden Personen der Kontrollgruppe sowie auch die Versuche mit dem Psoriasis-imitierenden Modellsystems mit Mäusen, welche keinen BMPR1a besitzen, zeigten eine positive Korrelation zwischen der BMP7 Expressionsintensität in der Haut und der Akkumulation von Treg Zellen in psoriatischen Läsionen. Zusätzlich zeigte ein Teil der FoxP3+ Zellen in psoriatischen Läsionen aktive BMP-Signalwirkung. Darüber hinaus konnten wir zeigen, dass die BMPR1a-Signalwirkung in entzündungsassoziierten LCs und DCs mit einer reduzierten Entzündung in der Haut einhergeht. Weiters fördern sie die Differenzierung von naiven CD4+ T-Zellen zu Treg Zellen, in einem Prozess, welcher von einer BMPR-vermittelten CD25/IL-2 Induktion abhängig ist.
Aufgrund unserer Daten sind wir zu dem Schluss gekommen, dass der BMP-Signalweg in Psoriasis eine regulatorische Rolle spielt, indem er die Entzündung eindämmt. Wir sind davon überzeugt, dass BMP7 und nachgeschaltete Signalwege in Psoriasis stärker exprimiert sind und innerhalb der Läsionen eine positive Assoziation mit Treg Zellen aufweisen. BMPR1a steigert die Treg-stimulierenden Fähigkeiten von entzündungsassoziierten LCs/DCs; zusätzlich kann auch lokal sezerniertes BMP die Treg Differenzierung direkt fördern.
 
   
 
 2021  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Sconocchia, Tommaso; Dott. mag.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Immunologie
 UO 094 202 PhD-Studium (Doctor of Philosophy); Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Strobl, Herbert; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Eller, Kathrin; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Stary, Georg; Associate Professor