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Bibliografische Informationen
Titel
Diagnostik des Volumenstatus und Flüssigkeitstherapie bei schweren Verbrennungsverletzungen
Kurzfassung
Hintergrund:
Das Ziel dieser Literaturrecherche war es, die diagnostischen Modalitäten für die
Evaluation des Volumenstatus und der Volumenreagibilität bei Patient*innen mit
schweren Verbrennungen zu evaluieren. Ebenso wurden die Möglichkeiten der
Flüssigkeitssubstitution und Therapieempfehlungen der verschiedenen Leitlinien
miteinander verglichen.
Methoden:
Für die Recherche wurden die Leitlinien der DGV, EBA, und ABA miteinander
verglichen. Ebenso wurden Studien im Zeitraum von 1960 bis 2024 zum Thema
Volumendiagnostik und Volumenreagibilität, insbesondere bei Verbrennungspatient*
innen, analysiert. Für das Flüssigkeitsmanagement bei schweren
Verbrennungen wurden Leitlinien und Studien im gleichen Zeitraum
herangezogen.
Resultate:
Der PLR-Test zeigte mit einer gepoolten Sensitivität von 89,4% und gepoolten
Spezifität von 91,4% die höchste diagnostische Güte eine Volumenreagibilität
vorherzusagen. SVV und PPV zeigten ebenfalls bei PPV-Werten g 13% eine
Sensitivität von 91% volumenreagible Patient*innen zu erkennen und bei Werten
f 9% eine hohe Spezifität diese auszuschließen. Erweiterte Parameter vom
PiCCO-System wie GEDVI und ITBVI wiesen bei einem Schwellenwert von g
15% eine Sensitivität und Spezifität von jeweils 71% und 94% auf, aber bei
geringer und schwacher Studienlage. VCI-KI und VCI-DI haben bei der
Sonographie der Vena cava inferior mehrfach eine Sensitivität über 70% und eine
Spezifität über 80% gezeigt (Tab. 3). Der VCI-DI sogar bis 90% sowohl für
Sensitivität als auch für Spezifität. VCI-DM war der schwächste der drei
Parameter und konnte höchstens die Einteilung von Patient*innen in die Gruppen
hypovoläm, normovoläm, und hypervoläm unterstützen aber keine
Volumenreagibilität vorhersagen. Der ZVD konnte weder verlässliche Aussagen über den Volumenstatus noch über die Volumenreagibilität machen, sodass
dieser in der Volumendiagnostik von Verbrennungspatient*innen als obsolet
anzusehen ist.
Die Flüssigkeitssubstitution sollte primär durch Kristalloide und mit einer der
etablierten Formeln wie der Parkland-Formel, der modifizierten Brooke-Formel
oder der Rule of Ten erfolgen. Bei hohem Flüssigkeitsbedarf (z.B. größer als
Parkland Formel), bei sehr großflächigen Verbrennungen oder
hämodynamischer Instabilität sollte die Gabe von Humanalbumin erwogen
werden. Der Einsatz von FFPs ist aufgrund fehlender Studienlage noch nicht zu
empfehlen. HES sollte aufgrund renaler Nebenwirkungen und teils erhöhter
Mortalität nicht verwendet werden.
Konklusion:
Für die Volumendiagnostik bzw. Volumenreagibilität von Verbrennungspatient*
innen sollten primär PLR-Test, SVV, und PVV zur Anwendung kommen
während erweiterte hämodynamische Parameter wie GEDVI und ITBVI und
Parameter der VCI-Sonographie für die Diagnostik herangezogen werden
können. Die Anwendung von VCI-DM und ZVD haben keinen hohen Stellenwert.
Flüssigkeitssubstitution sollte initial formelbasiert und primär mit Kristalloiden erfolgen, sowie innerhalb der ersten Stunden an die Patient*innebedürfnisse
adaptiert werden. Die Gabe von Humanalbumin kann erwogen werden. FFPs
sollten aufgrund fehlender Studienlage und HES aufgrund erhöhtem
Nebenwirkungsprofil nicht verabreicht werden. Weitere Studien, insbesondere
bezüglich Mortalität und Morbidität verschiedener Substitutionsschemata und -
endpunkte von Flüssigkeit, sollten ein zukünftiges Ziel der Verbrennungsmedizin
sein.
Schlagwörter
Verbrennungen;Volumenstatus;Flüssigkeitssubstitution;Zentraler Venendruck;ZVD; Vena cava inferior;VCI;Durchmesser;Kollabierneigungsindex,Distensionsindex;Kristalloid;Kolloid;Frischplasma;ffp;Humanalbumin;Schlagvolumen;Schlagvolumenvariabilität;Pulsdruck;Pulsdruckvariabilität;Puls Contour Cardiac Output;PICCO;Thermodilution;Pulskonturanalyse;Urinproduktion;Parkland Formel;Baxter Formel;Brooke Formel
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Manus, Philipp Christian
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Hellweg, Christoph; Univ. FA Dr.med.univ.
Mitbetreuer*in (intern)
Zajic, Paul; Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med. DESA
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