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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Die präklinische NIV-Therapie bei Patient*innen mit akut-exazerbierter COPD  
 Einleitung: Die chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (engl. Chronic Obstructive Pulmonary Disease, COPD) ist aktuell die vierthäufigste Todesursache weltweit. Im Rahmen akuter Exazerbationen (AECOPD), definiert als eine Zunahme der Atemnot über die normale tägliche Schwankungsbreite, ist innerklinisch die nicht-invasive Beatmung (engl. non-invasive ventilation, NIV) zur Therapie der respiratorischen Insuffizienz bereits ein bewährtes Tool. Zum Teil hat diese Therapieform auch Einzug in der Präklinik gefunden, Daten über die Effektivität fehlen bisher jedoch. Diese Arbeit soll untersuchen, ob eine präklinisch initiierte NIV-Therapie im Rahmen einer AECOPD klinisch und/oder laborchemisch zu einer signifikanten Verbesserung des Patient*innenzustandes führt.

Material und Methoden: Für diese Diplomarbeit erfolgte eine retrospektive Analyse gewonnener Daten aus dem Notarztdokumentationssystem des Notarzteinsatzfahrzeuges Graz-Ost in Bezug auf die Blutgasanalyse (BGA) und den Glasgow Coma Scale (GCS), sowie deren Vergleich mit innerklinischen Daten aus dem Krankenhausinformationssystem (openMEDOCS) der KAGes (Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft). Die untersuchte Hauptzielgröße ist die Differenz zwischen dem ersten prä- und dem ersten innerklinisch gemessenen pH-Wert, sowie der arteriellen CO2-Konzentration. Als Nebenzielgröße wurde bei Patient*innen mit initialen GCS von 12 oder weniger die Differenz zum GCS-Wert bei der Übergabe im Krankenhaus analysiert.

Ergebnisse: Es wurden 33 Patient*innen bezüglich der pH- und PaCO2-Werte, sowie 28 Patient*innen bezüglich der GCS-Werte in die Auswertung eingeschlossen. Es konnte ein signifikanter Anstieg des Medians der pH-Werte von 7,22 auf 7,27 mit einer medianen Differenz von 0,039 (95% Konfidenzintervall (KI): [0,006; 0,83], p = 0,027) und eine signifikante Abnahme des Medians der PaCO2-Werte von 73,3 mmHg auf 61,3 mmHg mit einer medianen Differenz von -11,15 mmHg (95% KI: [-17,0; -5,9], p < 0,001) nachgewiesen werden. Die GCS-Werte zeigten einen signifikanten Anstieg des Medians von 10 auf 11 mit einer medianen Differenz von 1,5 (95% KI: [0,0; 2,0], p = 0,002).

Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass es bei Patient*innen mit AECOPD durch eine NIV-Therapie im präklinischen Setting zu einer Verbesserung des pH- und PaCO2-Wertes sowie der Vigilanz kommt. Für die Zukunft sind weitere Studien mit höheren Fallzahlen erforderlich, die den Vergleich zwischen der medikamentösen Standardtherapie und der zusätzlichen Verwendung von NIV untersuchen, um den isolierten Effekt der NIV deutlicher darzustellen.  
 COPD, AECOPD, NIV, CPAP  
 
 2024  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Nestler, Fabian
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Zajic, Paul; Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med. DESA
  Eichlseder, Michael; Dr.med.univ.