| Melanozyten produzieren das Pigment Melanin, welches vor allem in der Haut und in der Iris des Auges eine wichtige Schutzfunktion gegenüber schädlichen UV-Strahlen hat. Da Melanozyten auch im Gewebe welche nicht lichtexponiert sind (z.B.: dem Innenohr oder der Aderhaut des Auges), wird angenommen, dass diese Zellen auch weitere Funktionen haben. Ein Fehlen dieser Zellen im Innenohr führt zur Taubheit, ein Fehlen in der Aderhaut des Auges zu einem Mikrophthalmus. Der genaue Zusammenhang zwischen Melanozyten und diesen Pathologien ist jedoch noch nicht geklärt. Wir suggerierten, dass Melanozyten Angiogenese induzieren, welche wichtig für die Organentwicklung ist. Eben diese Funktion soll in dieser Arbeit experimentell beleuchtet werden.
Ziel dieser Arbeit ist es, die Hypothese, dass die Melanozyten unabhängig vom Licht ein angiogenetisches Potential haben, experimentell zu erforschen.
Für die Untersuchung der Angiogenese wird die Chorioallantois Membran des Hühnerembryo eingesetzt. Primäre Melanozyten werden aus der menschlichen Vorhaut isoliert und auf die Chorioallantois Membran des Hühnerembryo (CAM) kultiviert. Auf der CAM werden die Melanozyten ex-ovo mit und ohne Licht für 4 Tage inkubiert. Das auf CAM entstandene Gewebe wird histologisch aufgearbeitet, und mikroskopisch ausgewertet.
Melanozyten wuchsen sehr gut auf CAM, in den histologischen Präparaten konnte man eine lichtunabhängige Melanozyten induzierte Angiogenese beobachten. Die Ergebnisse sind ein Grundstein für weitere Untersuchungen, zu einem besseren Verständnis der melanozytären Funktionen. Darüber hinaus würde das CAM Model eingesetzt werden können, um Erkrankungen, welche im Zusammenhang mit Melanozyten (z.B. Mb. Waardenburg) stehen, besser zu verstehen. |