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Bibliografische Informationen
 Endophthalmitisrate nach IVOM an der Universitätsklinik für Augenheilkunde in Graz in der COVID-Pandemie – eine retrospektive Studie  
 Studiendesign: retrospektive Studie

Hintergrund: Zu den häufigsten Netzhauterkrankungen zählen die altersbedingte Makuladegeneration, das diabetische Makulaödem, das zystoide Makulaödem bei Uveitis und das Makulaödem bei retinalen Venenverschlüssen. Die Behandlung erfolgt mittels intravitrealer operativer Medikamentenapplikation (IVOM). Eine zwar seltene, aber schwerwiegende Komplikation ist die Endophthalmitis: eine Entzündung im Inneren des Auges, die oft mit einer sehr schlechten Prognose des Sehvermögens einhergeht.

Im Zuge der COVID-19-Pandemie wurde eine allgemeine Maskenpflicht auch für die PatientInnen eingeführt, während das medizinische Personal bereits vor der Pandemie zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verpflichtet war. Es wurde diskutiert, ob das Maskentragen durch PatientInnen zu einer erhöhten Keimbelastung im Bereich des Auges führen und dadurch das Risiko für eine akute Endophthalmitis nach IVOM erhöhen könnte.

Methoden: Mittels Eyemed und Medocs wurden alle IVOMs und die darauf rückzuschließenden Endophthalmitisfälle im Zeitraum vom 16.03.2020 bis 30.04.2023 an der Augenklinik in Graz erhoben. Hauptziel war die Bestimmung der Endophthalmitisrate in der COVID-19-Pandemie. Die statistische Analyse umfasste deskriptive Methoden sowie generalisierte Schätzgleichungen und wurde in Zusammenarbeit mit dem Grazer Institut für Medizinische Informatik, Statistik und Dokumentation erstellt. Ein p-Wert < 0,05 wurde als signifikant angesehen.

Ergebnisse: In der COVID-19-Pandemie wurden an der Augenklinik Graz insgesamt 60.967 IVOMs an 7.330 Augen von 5.834 PatientInnen durchgeführt. Dabei kam es zu 29 Endophthalmitis-Fällen an 25 Augen von 25 PatientInnen, wodurch eine Endophthalmitisrate von 0,048% (95% KI: 0,032 - 0,068%) ermittelt werden konnte. Der Vergleich der zwei Zeitperioden (vor und nach Erweiterung der Hygienemaßnahmen) zeigte keinen signifikanten Unterschied in den Endophthalmitisraten.

Unter den 29 Endophthalmitisfällen konnte in 17 Fällen (59%) kein Keim identifiziert werden, während in 12 Fällen (41%) ein Keimnachweis möglich war. In Bezug auf das verwendete Medikament ergab sich im Gesamtzeitraum eine Endophthalmitisrate von 0,028% bei Avastin®, 0,066% bei Eylea® und 0,184% bei Ozurdex®. Die Effekte für Alter, Medikament und Indikation ergaben im multivariablen Modell keinen signifikanten Zusammenhang mit den Endophthalmitis-Komplikationen (Typ-3 p-Wert > 0,05).

Schlussfolgerung: Es wurden niedrige Endophthalmitisraten nach IVOM an der Universitätsklinik für Augenheilkunde in Graz ermittelt. Diese Ergebnisse waren mit anderen internationalen Studien und der historischen Kontrollgruppe an der Klinik vergleichbar. Außerdem zeigte sich kein signifikanter Unterschied in der Endophthalmitisrate in den beiden Zeitperioden (vor und nach Erweiterung der Hygienemaßnahmen), was darauf schließen lässt, dass das Tragen von Masken durch die PatientInnen keinen Einfluss auf die Endophthalmitisrate hatte.  
 intravitreale operative Medikamentenapplikation; IVOM; Endophthalmitis; Endophthalmitisrate; COVID-19-Pandemie; Avastin; Eylea; Ozurdex; Maskenpflicht;  
 
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 Augenheilkunde
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Albrecht, Marlene
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitäts-Augenklinik
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Wedrich, Andreas; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Strini, Sanja; Dr.med.univ.