Medizinische Universität Graz

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

Gehe zu

Betreute Abschlussarbeiten

Sprachversion

Deutsch Englisch (Sprache des Volltextes)

Bibliografische Informationen

Titel

Evaluierung von Kahnbeinfrakturen nach Versorgung mit winkelstabiler Plattenosteosynthese Ergebnisse nach Versorgung von Kahnbeinfrakturen mit "Medartis® 1.5 TriLock Kahnbeinplatte"

Kurzfassung

Einleitung: Neben der konservativen Behandlung stehen dem Handchirurgen bei rezenten Kahnbeinfrakturen mehrere chirurgische Optionen zur Verfügung, wie z. B. eine Headless compression screw (HCS) oder eine Plattenosteosynthese, jeweils mit oder ohne zusätzliche Knochentransplantation. Kahnbein-Pseudarthrosen (Nonunion, die mindestens 6 Monate nach der Verletzung bestehen bleibt) erfordern eine chirurgische Behandlung. Seit 2016 steht an der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie in Graz die "medartis® 1,5 TriLockScaphoid-Platte" für die Versorgung von Kahnbeinfrakturen zur Verfügung. Daher haben wir in dieser Studie das radiologische und funktionelle Outcome sowie standardisierte Patienten-Selbsteinschätzungs-Scores für alle Patienten mit Kahnbeinfrakturen nach operativer Osteosynthese seit März 2014 ausgewertet.
Material und Methoden: Die Studie umfasste 13 chirurgisch behandelte Patienten mit Kahnbeinfrakturen zwischen März 2014 und März 2019, 11 Männer und 2 Frauen mit einem Durchschnittsalter von 39 Jahren (22-66 Jahre). Davon waren 7 rezente Frakturen und 6 Pseudarthrosen. Alle rezenten Frakturen wurden durch HCS stabilisiert, eine mit zusätzlichem Knochentransplantat. 2 Pseudarthrosen wurden durch HCS und Knochentransplantation stabilisiert. Die restlichen 4 Pseudarthrosen wurden mit 4 Platten und Knochentransplantation behandelt.
Bei allen 13 Patienten wurde ein CT-Scan des Handgelenks angefertigt und radiologisch nachgeprüft, ob eine Humpback-Deformität, eine Union der Frakturteile, eine postoperative Arthrose, eine DISI-Deformität (dorsal intercalated segment instability) und ein SNAC-wrist (scaphoid nonunion advanced collapse) vorlagen. Die funktionellen Ergebnisse umfassten den Bewegungsumfang (ROM), die Griffstärke, den Schmerz nach der numerischen Ratingskala (NRS) und den Mayo- und Krimmer-Score. Für die Selbstbeurteilung der Patienten erhoben wir verschiedene standardisierte Scores wie die Pain-Catastrophizing-Scale (PCS), den DASH-Score (Disabilities of the Arm, Shoulder and Hand), den PRWE-Score (Patient-Rated Wrist Evaluation) und den MHQ (Michigan Hand Questionaire).
Ergebnisse: Alle Frakturen wiesen auf den letzten CT-Scans Teile vereinigter Frakturfrag-mente auf. Die mittlere Union lag bei 75% (46-100%), bei einer mittleren Nachbeobachtungs-zeit von 375 (47-1314 Tagen) Tagen. 8 können als vereinigt (75-100%), 3 als teilweise verei-nigt (50-75%) und zwei als nur zaghaft vereinigt (≤50%) eingestuft werden. Die funktionellen Scores, z.B. der Krimmer-Score mit durchschnittlich 79 Punkten (40-100 Punkte) zeigten gute Ergebnisse. Der mittlere Dash-Score war mit 9 Punkten (0-27 Punkte) ausgezeichnet.
Schlussfolgerungen: Die Behandlung von rezenten Kahnbeinfrakturen und Kahnbeinpseu-darthrosen an der Universitätsklinik Graz hat in diesem 5-Jahres-Zeitraum zu guten bis mäßi-gen Ergebnissen geführt. Für eine aussagekräftige Auswertung müsste jedoch eine prospektive Studie mit mehr Patienten und einheitlichen Follow-Up-Intervallen geplant werden.

Schlagwörter

Schlüsselwörter: Kahnbein, Scaphoid, Headless Compression Screw, Platte, Nonunion, Pseudarthrose, medartis®

Anzahl Seiten

Publikationsjahr

2021

Volltext

Volltext downloaden