Loading
Medizinische Universität Graz   Hilfe

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

Wichtigste Meldungen anzeigenMeldungsfenster schließen
Bibliografische Informationen
 Antiresorptiva-assoziierte Kiefernekrosen - neueste Erkenntnisse und potenzieller Einfluss des oralen Mikrobioms  
 Einleitung

Antiresorptive Medikamente wie etwa Bisphosphonate und Denosumab sind mittlerweile sehr häufige, in der Behandlung von Erkrankungen, die mit einem erhöhten Knochenabbau einhergehen, verwendete Therapeutika. Eine häufige Nebenwirkung dieser Wirkstoffe ist die Medikamenten-assoziierte Kiefernekrose (MRONJ).

Daher entwickelte sich die MRONJ in den letzten Jahren zu einem ernstzunehmenden und immer häufiger werdenden Krankheitsbild. Bis heute ist die genaue Pathogenese der MRONJ nicht ganz geklärt, jedoch vermutet man, dass die Erkrankung von einem multifaktoriellen Geschehen aus Traumata, vermindertem Knochenremodelling, Entzündung des Knochens, bakterieller Besiedelung und vielen weiteren Faktoren ausgehen könnte. Man geht auch davon aus, dass das orale Mikrobiom eine Rolle, gerade beim Entzündungsgeschehen innerhalb der Erkrankung MRONJ, spielen könnte. Somit ist Ziel dieser Arbeit, den Einfluss des oralen Mikrobioms und pathogener Bakterien bei MRONJ näher zu beleuchten.

Material und Methoden

Zur Beantwortung der Fragestellung und Erstellung dieser Diplomarbeit erfolgte eine umfangreiche Literaturrecherche in Pubmed.

Unter anderem wurden die folgenden Schlüsselwörter in der Suche eingeschlossen: („medication-related osteonecrosis of the jaw AND bacteria“), („medication-related osteonecrosis of the jaw AND microbiome“), („medication-related osteonecrosis of the jaw AND microbiota“), („bisphosphonate-related osteonecrosis of the jaw AND bacteria“), („bisphosphonate-related osteonecrosis of the jaw AND microbiome“). Dabei wurden am Ende der Recherche und des Auswahlverfahrens 5 relevante Artikel in diese Arbeit eingeschlossen und ausgewertet.

Ergebnis

In den 5 relevanten Artikel wurden von insgesamt 219 MRONJ-PatientInnen Knochensequester entfernt und diese dann mittels 16S-rRNA-Sequenzierung untersucht.

Die Ergebnisse der einzelnen Arbeiten sind bezüglich der Häufigkeit der unterschiedlichen Bakteriengattungen relativ heterogen. Jedoch ist gerade in den MRONJ-Läsionen ein Wechsel zu anaeroben Bakterien wie zum Beispiel Prevotella und Fusobakterien, zu erkennen, was zu dem sauerstoffarmen Milieu im nekrotischem Knochen passen würde. Auch sehr viele gram-negative Bakteriengattungen, unter anderem Veillonella, Porphyromonas oder Leptotrichia, sind vorzufinden. Dies lässt erahnen, dass das orale Mikrobiom und der im Entzündungsgeschehen der Kiefernekrose stattfindende Wechsel zu pathogeneren Bakterienspezies einen Einfluss auf Kiefernekrosen nehmen kann oder diese sogar mitverursachen kann.

Diskussion

Der tatsächliche Einfluss des Mikrobioms auf MRONJ-Läsionen wird aktuell hauptsächlich anhand der Pathogenität und Virulenz der einzelnen Bakteriengattungen und -arten abgeschätzt, da das jeweilige Mikrobiom aufgrund vieler einflussnehmender Faktoren individuell sehr unterschiedlich sein kann. Auch die bisher noch relativ geringe Anzahl an Studien zu diesem Thema zeigt auf, dass in diesem Bereich noch viel Forschung notwendig ist, um die genauen Zusammenhänge und Hintergründe besser zu verstehen.

 
 Kiefernekrose; MRONJ; Mikrobiom; Antiresorptiva; Medikamenten-assoziierte Kiefernekrose; ARONJ  
 
 2024  
   Volltext downloaden
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Taupp, Konstantin Michael
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Pharmakologie
 UO 203 Zahnmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Farzi, Aitak; Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. PhD.
  Rugani, Petra; Doz. Univ. ZÄ Dr.in med.dent. et scient.med.