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Bibliografische Informationen
Titel
Die Anwendung von Tranexamsäure beim Schädel-Hirn-Trauma
Kurzfassung
Einleitung: Seit der erstmaligen Synthese von Tranexamsäure (TXA) in den 1960er-Jahren hat das Medikament zunehmend Bedeutung bei der Behandlung diverser Krankheitsbilder gewonnen, vor allem jener die mit starkem Blutverlust einhergehen. Dies ist in der Notfallmedizin, vor allem bei Traumata, der Fall. Während hier Blutverlust die häufigste Todesursache darstellt, sind Schädel-Hirn-Traumata (SHT) durch die Schädigung von Gehirn und umgebenden Strukturen der häufigste Grund für spätere Mortalität und Morbidität. In aktuellen Studien wurde nun untersucht ob die Anwendung von Antifibrinolytika wie TXA, über die Hemmung der Fibrinolyse durch eine verminderte Aktivierung von Plasmin, eine Verbesserung des Überlebens und der neurologischen Funktion nach einem SHT mit sich bringt.
Methoden: Auf Basis einer umfangreichen Literaturrecherche mittels PubMed wurde eine Übersichtsarbeit verfasst. Dazu wurden 5 doppelt- oder einfach-verblindete, randomisierte und Placebo-kontrollierte Studien berücksichtig, in denen Patientinnen und Patienten mit einem SHT entweder TXA oder ein entsprechendes Placebo zusätzlich zur Standardtherapie erhielten. Die Endpunkte die untersucht wurden waren einerseits die Mortalität und andererseits die neurologische Funktionalität zu verschiedenen Zeitpunkten nach dem Trauma. Zusätzlich wurde versucht zu ermitteln, ob das Medikament auch einen Einfluss auf das Fortschreiten von traumatischen, intrakraniellen Blutungen hat. Die Studienergebnisse wurden weiters verglichen und diskutiert.
Ergebnisse: In 4 der inkludierten Studien wurde die Überlebensrate analysiert. Es konnte nicht nachgewiesen werden, dass die Gabe von TXA die Überlebensrate signifikant verbessert, mit Ausnahme von Patientinnen und Patienten mit einem milden-mittelschweren SHT, vor allem wenn TXA früh gegeben wird oder wenn die Diagnose einer intrakraniellen Blutung gestellt ist. Des weiteren konnte keine signifikant bessere neurologische Funktion in der Interventionsgruppe im Vergleich zur Placebogruppe festgestellt werden. In einer Studie konnte gezeigt werden, dass die Volumenzunahme einer traumatischen intrakraniellen Blutung durch die Applikation von TXA signifikant geringer war als bei der Kontrollgruppe.
Schlussfolgerung: Es gibt Hinweise darauf, dass die Gabe von TXA bei bestimmten Patientinnengruppen und Patientengruppen zu einer höheren Überlebensrate führen kann und auch die Ausbreitung von traumatischen intrakraniellen Hämatomen verringern oder unterbinden kann. Es sind derzeit allerdings nicht genügend Daten vorhanden, um eine eindeutige Empfehlung für oder gegen den Einsatz von TXA beim SHT abzugeben.
Schlagwörter
Tranexamsäure; Schädel-Hirn-Trauma; Antifibrinolytika; Koagulopathie; Mortalität; Neurologische Funktion; Intrakranielle Blutung
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Rathofer, Irma
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Lehrstuhl für Pharmakologie
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Farzi, Aitak; Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. PhD.
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