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Bibliografische Informationen
 Neue pharmakologische Therapiemöglichkeiten bei Morbus Alzheimer: Effektivität und Risiko monoklonaler Antikörpertherapien gegenüber der Standardtherapie  
 Abstract



Hintergrund:

Morbus Alzheimer ist mit etwa 55 Millionen Fällen weltweit, die häufigste Form der Demenz. Jedes Jahr kommen in etwa 300.000 Alzheimer-Erkrankte weltweit dazu. Mit einer immer älter werdenden Bevölkerung ist die Entwicklung einer adäquaten Therapie unabdingbar. In den letzten Jahren etablierte sich ein neuer Therapieansatz durch den Einsatz von monoklonalen Antikörpern. Ziel dieser Arbeit war es die Effizienz und das Nebenwirkungsprofil dieser neuen Therapie mit der konventionellen Therapie zu vergleichen.



Methoden:

Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurde eine strukturierte Literaturrecherche mithilfe von „PubMed“, „Google Scholar“ und „ClinicalTrials.gov“ durchgeführt. Verwendete Suchbegriffe waren dabei „Alzheimer’s Disease“, „monoclonal antibodies“, „Aducanumab“, „Donanemab“, „Lecanemab“, „Rivastigmin“, „Donepezil“ und „Memantin“. Bei den gefundenen Studien zu den Antikörpern wurde zudem darauf geachtet, dass diese nicht älter als 10 Jahre waren. Verglichen wurde die Effektivität der Wirkstoffe mittels Scores, welche den Schweregrad von Demenzsymptomen quantifizieren (MMSE, CDR-SB, ADAS-cog).



Ergebnisse:

Mit Aducanumab konnte eine Verbesserung des ADAS-Cog von 1,4 Punkten erreicht werden. Lecanemab erzielte einen Wert von 1,44 Punkten, Donanemab 1,86 Punkte. Im Vergleich dazu konnte durch den Einsatz von Memantin eine Verbesserung von durchschnittlich 1,23 Punkten, mit Donepezil von 1,95 Punkten und mit Rivastigmin sogar von 2,01 Punkten erreicht werden.



Fazit:

Vergleicht man nun Wirkung, Nebenwirkung und Kosten der jeweiligen Therapien, kann gezeigt werden, dass der tatsächliche klinische Nutzen der Antikörpertherapie im Vergleich zur konventionellen Therapie überschaubar ist. Dazu kommt, durch den Wirkmechanismus der Antikörper bedingt, ein erhöhtes Risiko für Hirnschwellungen und Hirnblutungen. Auch der finanzielle Mehraufwand muss in die Gesamtbetrachtung einfließen. Die Therapie mit Antikörpern ist um ein Vielfaches teurer als die herkömmliche Therapie. Als weiterer Kritikpunkt fällt die Verfügbarkeit ins Gewicht. Bisher wurde Donanemab nicht in Europa, mit Ausnahme von Großbritannien, zugelassen. Für Lecanemab gab die EMA am 14.11.2024 eine Empfehlung zur Zulassung für den europäischen Markt. Aducanumab wurde mittlerweile (Stand 2024) komplett aus dem Verkauf zurückgezogen.

 
 Morbus Alzheimer; Monoklonale Antikörper, Therapie; Donanemab; Lecanemab; Aducanumab;  
 
 2025  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Strauß, David Gabriel
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Pharmakologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Reichmann, Florian; Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. PhD.