| Psychologischer Stress wird mit einer großen Bandbreite an Erkrankungen, wie Angststörungen und Depression aber auch Diabetes und kardiovaskulären Erkrankungen, wie Herzinfarkt und Schlaganfall, in Zusammenhang gebracht. Angesicht der Tatsache, dass eine große Anzahl an Todesfällen weltweit auf Krankheiten zurückzuführen ist, welche mit Stress in Verbindung stehen, kommt der Entwicklung neuer Medikamente zur Linderung einiger oder aller negativer Symptome von Stress eine große Bedeutung zu, in der Hoffnung die frühzeitige, stressbedingte Mortalität signifikant zu reduzieren. In dieser Studie wurden die Effekte eines Kappa-Opioid-Rezeptor (KOR) Antagonisten, Norbinaltorphimine (norBNI), und einer durch Dextran-Sulphate Sodium (DSS) induzierten Kolitis, auf die zerebrale Mikroglia von C57BL/6N Mäusen im Rahmen eines Wasservermeidungsstresses (WAS) untersucht. Insgesamt neun relevante Regionen (ROI) wurden für die Untersuchung der Mikroglia ausgewählt: der Gyrus cinguli (CC), die Region 1 des Cornu Ammonis (CA1), die Region 3 des Cornu Ammonis (CA3), die mediale Amygdala (MeA), die Substantia nigra (SN), der Gyrus dentatus (DG), der Cortex infralimbicus (ILC), der laterale Hypothalamus (LH) und der Nucleus paraventricularis des Hypothalamus (PVH). Um die Aktivität der mikroglialen Zellen im Gehirn sichtbar zu machen, wurde eine Immunhistochemie (IHC) mit Ionized calcium binding adaptor Molecule 1 (Iba-1), welches ein Marker für die mikrogliale Aktivierung ist, durchgeführt. Evaluiert wurde die mikrogliale Aktivierung indem die Fläche aller Iba-1 positiven Zellen innerhalb eines 300x300 µm großen Auszählfeldes gemessen wurde. Die einzige Ausnahme zu dieser Methode waren der PVH und der DG, bei denen es sich um klar begrenzte, anatomische Strukturen handelt und welche deshalb zu Gänze ausgemessen wurden. norBNI führte zu einer signifikanten Reduktion der Iba-1 exprimierenden Zellen innerhalb des ILC. Diese Veränderungen sind wahrscheinlich auf die Tatsache zurückzuführen, dass es sich dabei um eine Region handelt, die als erstes in die Stressreaktion involviert und daher besonders sensibel für norBNI vermittelte Veränderungen der mikroglialen Aktivierung ist. |