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Bibliografische Informationen
Titel
Klinische Charakterisierung und Langzeitprognose von Patient*innen mit Zervikalarteriendissektion
Kurzfassung
Einleitung: Die Zervikalarteriendissektion (ZAD) ist allgemein eine seltene Erkrankung, jedoch eine der Hauptursachen für juvenile Schlaganfälle. Sie kann asymptomatisch sein oder unspezifische Symptome wie Schmerzen und Schwindel verursachen, was die Diagnose und Therapie erschwert und verzögert. Darüber hinaus existieren wenig Langzeitdaten zum klinischen und radiologischen Verlauf. Diese Studie untersuchte klinische und bildgebende Charakteristika von ZAD-Patient*innen inklusive Langzeitverlauf.
Methoden: Es wurde eine retrospektive Datenerhebung von Patient*innen mit radiologisch gesicherter ZAD durchgeführt, die über einen Zeitraum von 13 Jahren (2010 bis 2023) an der Universitätsklinik für Neurologie am LKH-Universitätsklinikum Graz in Behandlung waren. Die Daten wurden hinsichtlich Demographie, Krankheitsgeschichte, Klinik, Medikation, bildgebender Befunde sowie Follow-up Informationen analysiert. Im Rahmen einer Subgruppenanalyse wurden die Patient*innen mit und ohne residuelle dissektionsbedingte radiologische Gefäßveränderungen gegenübergestellt, um Unterschiede im Langzeitverlauf >12 Monate zu detektieren.
Resultate: Die finale Studienkohorte umfasste 161 Patient*innen (mittleres Alter: 44,5 ± 10,8; männlich: 61,5%). Die häufigsten initialen Symptome waren fokal neurologische Defizite (68,9%), sowie Nacken-, Kopf-, und/oder Halsschmerzen (62,1%) und Schwindel (33,5%). Bei 65% (N=104) wurde als initiales Ereignis ein ischämischer Schlaganfall, bei 4% (N=6) eine retinale Ischämie und bei 3% (N=5) eine transitorisch ischämische Attacke (TIA) diagnostiziert. Bei 29% der Patient*innen lagen ausschließlich lokale Symptome, ohne radiologisch oder klinisch gesichertem zerebrovaskulären Event vor. 39,1% erhielten in der Akutphase Thrombozytenaggregationshemmer (TAH) und 49,7% Heparin. 17,4% erhielten eine Kombinationstherapie aus Heparin und TAH. 41,6% der Patient*innen erhielten eine rekanalisierende Therapie (intravenöse Thrombolyse (N=31; 29,8%), mechanische Thrombektomie (N=25; 24%), Akut-Stent (N=11; 10,5%)). Die Mortalitätsrate lag über den gesamten Beobachtungszeitraum bei 2,5%. Bei 144 Patient*innen konnte ein Follow-up nach 3 Monaten; bei 118 Patient*innen ein Langzeit-Follow-up erhoben werden. Davon hatten 110 Patient*innen (93,2%) ein gutes klinisches Langzeit-Outcome (mRS=0-2). Neuerliche ZADs oder zerebrale Ischämien (ischämischer Schlaganfall und/oder TIA traten bei 8,7% auf (Median der Nachbeobachtungszeit: 4,3 Jahre; Median bis zum Auftreten von Rezidivereignissen: 1,7 Jahre). 77 Patient*innen (47,8%) zeigten bei der letzten Bildgebung keine Gefäßveränderungen mehr. Patient*innen mit residuellen Gefäßveränderungen hatten als Initialsymptom seltener ein Horner-Syndrom (33,8% versus 16,9%; p=0,02), häufiger während dem Indexereignis eine Gefäßokklusion (44,6% versus 19,5%; p= 0,001) und erlitten tendenziell häufiger ein Rezidivereignis (13,8% versus 5,2%, p=0,075) im Vergleich zur Gruppe ohne residuelle Gefäßveränderungen.
Diskussion: Im Langzeitverlauf von Patient*innen mit ZAD waren Rezidivereignisse selten und traten im Durchschnitt innerhalb der ersten zweieinhalb Jahre auf. Unsere Arbeit unterstreicht zudem den dynamischen Prozess der ZAD basierend auf nachfolgenden Bildgebungen. Eine rasche, korrekte Diagnosestellung und Therapieeinleitung sowie eine strukturierte Nachsorge in spezialisierten Zentren sind entscheidend für ein gutes Outcome.
Schlagwörter
Schlaganfall; Zervikalarteriendissektion; Klinische Charakterisierung; Langzeitoutcome
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Hinterhölzl, Sophie
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Neurologie
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Gattringer, Thomas; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ. Dr.scient.med.
Mitbetreuer*in (intern)
Berger, Natalie; Dr.med.univ.
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