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Bibliografische Informationen
 Wirkfaktoren der Therapeutischen Gemeinschaft bei der Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen: Ein systematischer Überblick  
 Zusammenfassung

Hintergrund
Als Alternative zur herkömmlichen medikamentösen Suchttherapie beschränkt sich die Therapeutische Gemeinschaft für Abhängigkeitserkrankungen nicht nur auf die Genesung hinsichtlich einer Substanzabstinenz, sondern strebt eine Änderung der Lebensweise an. Ziel meiner Diplomarbeit ist es, die Wirkfaktoren der Therapeutischen Gemeinschaft in Form einer systematischen Übersichtsarbeit darzustellen. Besonderes Augenmerk liegt auf der Wirksamkeit der stationären Therapeutischen Gemeinschaft in Bezug auf den Behandlungserfolg der Betroffenen. Darüber hinaus wird überprüft, ob sich die Länge des Aufenthalts sowie etwaige Modifikationen des Behandlungskonzeptes auf den Therapieerfolg auswirken.

Methoden
Die für die Literaturrecherche verwendeten Datenbanken waren „Web of Knowledge“ und „PubMed“. Mithilfe festgelegter Ein- und Ausschlusskriterien wurden die für die systematische Übersichtsarbeit relevanten Studien eruiert, aus welchen die Wirksamkeit der Therapeutischen Gemeinschaft erarbeitet wurde. Zu den untersuchten Outcome-Kategorien gehörten Aufenthaltsdauer, Therapieabschluss, Drogenkonsum, Kriminalität, Arbeit beziehungsweise Bildung und psychische beziehungsweise physische Gesundheit.

Ergebnisse
Die Trefferzahl lag nach Anwendung der festgelegten Schlagwörter und Filter in der Datenbank „Web of Knowledge“ bei 62 Treffern und in der Datenbank „PubMed“ bei 35 Treffern. Es wurden zusätzlich zwei Arbeiten aus der Referenzliste einer externen Übersichtsarbeit hinzugefügt. Nach Entfernen der Duplikate, Analyse von Titel und Zusammenfassung sowie einem Volltextscreening wurden 14 Arbeiten in die systematische Übersichtsarbeit eingeschlossen. Bezüglich der Kategorie Drogenkonsum konnten 54% (7/13 Studien) der diese Outcome-Kategorie untersuchenden Arbeiten ein signifikant besseres Ergebnis für die stationäre Therapeutische Gemeinschaft im Vergleich zur jeweiligen Kontrollgruppe, welche einer anderen Therapiemethode oder einer ambulanten Form der Therapeutischen Gemeinschaft entsprochen hatte, nachweisen. Auch hinsichtlich der Kriminalitätsrate (56%; 5/9 Studien), Erwerbstätigkeit (56%; 5/9 Studien) und Gesundheit (67%; 6/9 Studien) der Betroffenen konnte ein Vorteil für die stationäre Therapeutische Gemeinschaft in den Verlaufskontrollen festgemacht werden.

Diskussion
Durch die vorliegende Arbeit kann gezeigt werden, dass die Therapeutische Gemeinschaft als eine wirksame Therapieform anzusehen und in Teilbereichen anderen Therapieverfahren überlegen ist. Zudem zeigt sich eine Korrelation zwischen der tatsächlichen Therapielänge beziehungsweise eines Therapieabschlusses und dem Therapieerfolg der Betroffenen. Aufgrund der Heterogenität der eingeschlossenen Studien ergibt sich jedoch eine eingeschränkte Gültigkeit der Ergebnisse.

 
   
 
 2018  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Kirschner, Alexandra
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Unterrainer, Human-Friedrich; Dr. Dr.