Loading
Medizinische Universität Graz   Hilfe

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Dissertation - Detailansicht

Wichtigste Meldungen anzeigenMeldungsfenster schließen
Bibliografische Informationen
 Schizophrenie und Religion - Empirische Studie zur Psychodynamik von Spiritualität und Psychose  
 Hintergrund/Ziele:

Traditionell werden religiöse/spirituelle Themen in Hinblick auf Schizophrenie meist mit Halluzinationen und Wahnideen in Verbindung gebracht. Neueste Studien unterstützen jedoch eine salutogene Funktion religiöser/spiritueller Themen bei psychotischen PatientInnen. Bis heute wird stark diskutiert, wie man gesunde spirituelle Erfahrungen von psychotischen Symptomen unterscheiden könnte.



Methode:

40 schizophrene stationäre PatientInnen (28 Männer, mit ICD-10 diagnostiziert) und 155 gesunde StudienteilnehmerInnen (76 Frauen) vollendeten eine Test-Batterie zu verschiedenen Bereichen der Spiritualität und Religiosität (z.B. Mehrdimensionales Inventar für religiöses/spirituelles Wohlbefinden; MI-RSWB), der Persönlichkeit (z.B. Eysenck‘s Personality Questionnaire; EPQ), der Kreativität (z.B. Creativity Personality Scale, CPS) in Kombination mit einigen Selbstbeurteilungsinventaren für die Schwere psychiatrischer Symptome (z.B. Beck Depression Inventory, BDI). Außerdem wurden sozio-anamnestische Daten aller TeilnehmerInnen miterhoben.



Ergebnisse:

Die Ergebnisse zeigen einen höheren Anteil an pathologischer Persönlichkeit (EPQ) sowie mehr psychiatrische Symptome (BDI) bei schizophrenen PatientInnen. Die gesunden TeilnehmerInnen in der Kontrollgruppe weisen ein höheres religiös/spirituelles Wohlbefinden auf als die TeilnehmerInnen der klinischen Stichprobe. Allerdings sind einige spirituelle Facetten des religiös-spirituellen Wohlbefindes bei schizophrenen PatientInnen ebenso erhöht, wie zum Beispiel die Sub-Dimension "Allverbundenheit". Außerdem zeigt sich, dass religiös-spirituelles Wohlbefinden sowohl in der gesunden als auch in der schizophrenen Stichprobe positiv mit dem subjektiven Wohlbefinden in Verbindung steht.



Fazit:

Im Allgemeinen unterstützen die Ergebnisse die Annahme einer positiven Beziehung zwischen Religiosität/Spiritualität und psychischer Gesundheit. In Übereinstimmung mit der Literatur gilt dies auch für die Gruppe der Schizophrenen. Weitere Forschung ist jedoch notwendig, um zu klären, wie religiöse-spirituelle Fragen bzw. Inhalte am effektivsten in der Behandlung von psychotischen PatientInnen integriert werden könnten.



 
 Religion; Spiritualität; Schizophrenie; Persönlichkeit  
 177
 2014  
   Volltext downloaden
 Klinische Psychiatrie
 Klinische Psychologie
 Religionswissenschaft
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Wolsch, Denise Alexandra; Mag.rer.nat.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Kapfhammer, Hans-Peter; Univ.-Prof. Dr.med.univ. Dr.phil.
  Unterrainer, Human-Friedrich; Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat. Dr.scient.med.
  Fink, Andreas; Assoz. Univ.-Prof. Mag. Dr.rer.nat.