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Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Nachsorge und Outcome von Patienten mit Weichteilsarkomen.  
 Weichteilsarkome (WTS) stellen eine seltene Tumorentität dar, mit einer geschätzten Inzidenz von 4 bis 6 Fällen pro 100.000 Patienten pro Jahr. Das primäre Therapieziel bei lokalisiertem WTS ist die operative Entfernung mit tumorfreien Resektionsrändern. Im Falle von Metastasen, welche 20-30% der Patienten mit primär lokalisierten WTS entwickeln, sind die Therapieoptionen allerdings limitiert, nicht zuletzt wegen mäßiger Ansprechraten auf derzeit erhältliche systemische Therapeutika.
In dieser kumulativen Dissertation werden vier Arbeiten zusammengefasst und präsentiert, die seit dem Jahr 2017 über die Diagnostik, Therapie, und die Nachsorge von Patienten mit WTS publiziert wurden.
Der erste Artikel stellt eine Übersichtsarbeit zur klinischen Präsentation, Diagnostik, Therapie, und der Prognose von WTS-Patienten dar. Aufgrund unspezifischer klinischer Symptome (Schwellung, Schmerzen, an Größe zunehmende Läsion), ist eine Bildgebung mit Ultraschall und – vorzugsweise – Magnetresonanztomographie mit Kontrastmittel notwendig, um die weiteren Therapieschritte einzuleiten. Eine Biopsie, welche nach speziellen onko-chirurgischen Gesichtspunkten durchgeführt werden sollte, und die Verdachtsdiagnose bestätigt, wird gefolgt von einer weiten Resektion. Optional werden (neo)adjuvante Radiotherapie und Chemotherapie angewandt.
Die Inzidenz, Behandlung und Prognose von WTS-Patienten mit abdominellen Metastasen (AM) wird im zweiten Artikel diskutiert. Von 769 Patienten mit WTS, die in die multizentrische Studie eingeschlossen wurden, entwickelten 202 sekundäre Metastasen (26.3%), von denen sich 24 mit AM präsentierten (3.1%). Patienten mit Liposarkomen hatten ein höheres AM-Risiko, hinweisend auf das unterschiedliche biologische Verhalten der über 50 verschiedenen WTS-Subtypen. Das Post-Metastasen-Überleben von Patienten mit AM war schlecht, wobei Patienten mit Metastasektomie eine bessere Prognose aufwiesen als Patienten, die mit Radiotherapie, Chemotherapie oder Best Supportive Care (BSC) behandelt wurden.
In Zusammenhang hiermit diskutiert die dritte Arbeit den unabhängigen Einfluss von Metastasektomien auf das Überleben von WTS-Patienten mit metachronen Metastasen. Von 135 Patienten, welche in die bi-zentrische Studie eingeschlossen wurden, erhielten 68 eine Metastasektomie, während 67 Patienten mit Chemotherapie, Radiotherapie, oder BSC behandelt worden waren. Unter Verwendung von „Inverse-Probability-of-Treatment-Weight“, um den „Behandlungs-Auswahl“ Bias hinsichtlich Metastasektomie vs. nicht-operative Behandlung zu kompensieren, konnte ein unabhängiger Vorteil von Metastasektomie auf das Patientenüberleben festgestellt werden, mit 1- und 10-Jahres Überlebensraten von 86% und 17% für operativ behandelte Patienten, verglichen mit 39% und 3% für konservativ therapierte WTS-Patienten mit metachronen Metastasen.
In der vierten Publikation wurde ein individuelles Nachsorgeschema für Patienten mit WTS der Extremitäten im Rahmen einer Multicenterstudie erstellt. Die statistischen Modelle (flexible parametrische competing-risk Regressions-Analysen), entwickelt an einer Testkohorte von 1913 Patienten mit intermediären oder hochgradigen WTS, und validiert an einer unabhängigen Kohorte von 1085 WTS-Patienten, ermöglichen eine Abschätzung des individuellen Risikos von Patienten hinsichtlich Lokalzrezidiven und Fernmetastasen. Die Resultate dieser Modelle wurden in die PERSARC App integriert, die nicht nur die Berechnung des kumulativen Lokalrezidiv- und Fernmetastasen-Risikos ermöglicht, sondern auch das konditionelle Risiko lokalen und systemischen Befalls von einem Nachsorgezeitpunkt zu dem nächsten in 3 bis 6 Monaten.
Internationale Kollaborationen ermöglichen ein besseres Verständnis von Diagnose, Behandlung und Outcome von WTS-Patienten, um schlussendlich das Gesamtergebnis von Patienten, die von dieser seltenen und heterogenen malignen Erkrankung betroffen sind, zu verbessern.  
 Weichteilsarkome; Diagnose; Therapie; Nachsorge  
 
 2021  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Smolle, Maria; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Szkandera, Joanna; Priv.-Doz. Dr.
  Gerger, Armin; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.et scient.med. MBA
  Leithner, Andreas; Univ.-Prof. Dr.med.univ.