| Einleitung. Patienten mit Weichteilsarkomen, welche einer Therapie nach den aktuellen Guidelines zugeführt werden – das bedeutet vollständige Resektion und anschließende Strahlentherapie, wenn indiziert – können trotzdem keine Sicherheit haben, von lokalen Rezidiven verschont zu bleiben. Diese Studie zielt darauf ab, diverse Charakteristika von Patient und Tumor als mögliche Ursachen für Lokalrezidive zu analysieren. Methoden. Es wurden 374 Patienten in diese retrospektive Studie eingeschlossen, die zwischen 1998 und 2013 mit einem Weichteilsarkom diagnostiziert und behandelt wurden. Die Analysen beinhalteten Informationen aus histologischen Untersuchungen, Operationsberichten und klinischen und radiologischen Befunden. Augenmerk wurde besonders auf die Faktoren Resektionsrand, Grading, Größe und Tiefe des Tumors, sowie Alter und Geschlecht der Patienten gelegt. Bezüglich des Faktors Resektionsrand wurden zwei verschiedene Klassifikationen angewandt und verglichen. Statistische Methoden beinhalteten die Kaplan-Meier Überlebenskurve, Log-rank Test, Cox Regressions-analyse, Kreuztabellen und den Chi-Test. Für die statistischen Analysen wurde das Programm SPSS, Version 22 verwendet. Ergebnisse. In der einfachen Cox Regressions-analyse zeigten sich die Faktoren Alter (HR 4,19 für ≥50 Jahre, 95%CI=1,28–13,74, p=0,018) und Resektionsrand als signifikante Faktoren bezüglich Lokalrezidiv, wobei beide Klassifikationen des Faktors Resektionsrand signifikante Ergebnisse zeigten (R-classification: HR 5,62 für R1, 95%CI=2,67–11,84, p<0,01; UICC-classification: HR 10,08 für R1, 95%CI=2,87–35,41, p<0,01). In der multivariaten Analyse waren die signifikanten Faktoren Geschlecht (HR 2,24 für männlich, 95%CI=1,04–4,84, p=0,04), Alter (HR 3,77 für ≥50 Jahre, 95%CI=1,15–12,44, p=0,029), Grading (HR 2,70 für G2+G3, 95%CI=1,00–7,27, p=0,049) und Resektionsrand (R-classification: HR 7,94, 95%CI=3,52–17,94, p<0,01). Wenn die UICC-classification für den Resektionsrand eingesetzt wurde, resultierte diese als einziger signifikanter Faktor für Lokalrezidive (HR 9,44 für R1, 95%CI=2,57–34,68, p<0,01). In Kreuztabellen zeichnete sich der Trend ab, dass eine höhere Lokalrezidivrate in der unteren Extremität zu erwarten ist, im Vergleich zur oberen Extremität und Weichteilsarkomen des Stammes. In der Kaplan-Meier Überlebenskurve zeigte sich eine niedrigere Lokalrezidivrate wenn die UICC-classification angewendet wurde im Vergleich zur R-classification. Die Fünf-Jahres-Raten für Lokalrezidive nach R0-Resektion lagen bei 6 (UICC) bzw. 10 (R) Prozent. Konklusion. Negative Resektionsränder sind ein Hauptfaktor für niedrige Lokalrezidivraten nach der Resektion von Weichteilsarkomen. In dieser Studie zeigten sich niedrigere Lokalrezidivraten, wenn ein minimaler Abstand von einem Millimeter als Resektionsrand eingehalten wurde. Weitere Faktoren die in Zusammenhang mit der Lokalrezidivrate gebracht werden konnten, waren Großteils mit Ergebnissen anderer Arbeiten der Fachliteratur in Übereinstimmung zu bringen und zwar das Alter, Grading und Geschlecht. |