| Einleitung Hidradenitis suppurativa ist eine chronisch-rezidivierende, entzündliche und progressive Hauterkrankung, die vorwiegend intertriginöse Hautareale betrifft. Sie tritt bei Frauen häufiger als bei Männern, und großteils in der zweiten bis dritten Lebensdekade auf. Durch ihre komplexe Symptomatik mit rezidivierenden bakteriellen Entzündungen mit Juckreiz, Schmerzen und fötider Sekretion, stellt sie nicht nur eine physische, sondern auch eine psychische Belastung für die PatientInnen dar. Die Therapiemöglichkeiten hängen vom Krankheitsstadium ab und reichen von konservativen Maßnahmen bis zur chirurgischen Therapie, wobei letztere die besten und bisher dauerhaftesten Ergebnisse liefert. Ziel dieser Studie war es nun, mit einer retrospektiven, sowie einer prospektiven Analyse mittels Fragebogen, das physische und psychische Outcome der chirurgischen Therapie von Hidradenitis suppurativa zu beurteilen. Material und Methoden Eine Literaturrecherche in PubMed, Google Scholar und Fachbüchern sollte einen Einblick in den derzeitigen Wissensstand und die Erkrankung an sich gewährleisten. Für die Studie wurde ein Short Form-36 Gesundheitsfragebogen an 37 PatientInnen, die die Einschlusskriterien erfüllten, ausgesendet und anschließend statistisch ausgewertet. Zusätzlich wurden weitere Daten, die unter anderem den Lifestyle der PatientInnen erkennbar werden lassen, gesammelt und mittels einer deskriptiven Statistik ausgewertet. Die Ergebnisse des Fragebogens, der durch das Programm SPSS® ausgewertet wurde, wurden durch Tabellen und zusätzlich graphisch mittels Boxplot dargestellt. Die Lifestyle-spezifischen Daten wurden mit Tabellen dargestellt. Ergebnisse - Resultate Es wurden 46 PatientInnen in die Studie miteinbezogen, 9 davon mussten aus dem Fragebogen-Teil ausgeschlossen werden. Bis auf 3 PatientInnen zu denen Angaben fehlten, waren alle Raucher. 44,40% waren adipös, von einer/-m fehlte der BMI. 29,5% trinken regelmäßig Alkohol, 27,5% gelegentlich, von 2 fehlten Daten zum Alkoholkonsum. 54,30% der PatientInnen waren an einer Lokalisation betroffen, 45,70% an multiplen Lokalisationen. Das häufigste verwendete Operationsverfahren war Exzision mit verschiedenen Lappenplastiken (50%), gefolgt von Exzision mit Primärverschluss (45,7%). Bei 22 PatientInnen (47,80%) wurde nur eine Operation durchgeführt, bei 24 (52,20%) mehrere Operationen. Von 37 ausgesendeten Fragebögen konnten insgesamt 16 ausgewertet werden, 7 von Männern, 9 von Frauen. Die niedrigsten Ergebnisse sind bei der Vitalität, mit einem Median von 42,5, die höchsten bei der Emotionalen Rollenfunktion, mit einem Median von 100, zu erkennen. Diskussion Der Vergleich mit der „Bevölkerungsbefragung 1994: SF-36-Vergleichswerte für PatientInnen mit Chronischen Hauterkrankungen, Dermatitis; aus dem Manual der 2. ergänzten und überarbeiteten Auflage 2011 des SF-36 Fragebogen zum Gesundheitszustand“ zeigt einen gering schlechteren körperlichen Wert, jedoch ein etwas besseres Outcome des psychischen Wertes im Vergleich zu unserer Untersuchung. Dies bekräftigt die Annahme, dass der psychische Leidensdruck durch operative Therapie, wenn auch nur gering, reduziert werden kann. Durch Überprüfung weiterer Daten konnte eine Korrelation von Nikotinkonsum und Adipositas mit Hidradenitis suppurativa beobachtet werden. Fraglich bleibt die Aussagekraft durch die geringe Fallzahl. Für eindeutigere Ergebnisse sind jedenfalls weitere Studien mit einer größeren Fallzahl und mehreren Fragebogendurchgängen notwendig. |