| Hintergrund: Die Prävalenz von Mangelernährung oder eines Mangelernährungsrisikos in Pflegeheimen wird international als hoch beschrieben. Ein erster wichtiger Schritt dem entgegenzusteuern, ist die routinemäßige Erfassung des Ernährungszustandes. Diese liegt im Verantwortungsbereich der Pflegeprofession. Trotz der hohen Prävalenz gibt es kaum Literatur zur Erfassung von Mangelernährung in Pflegeheimen. Ziel: Ziel dieser Arbeit ist es, herauszufinden, inwieweit Mangelernährung oder ein Mangelernährungsrisiko bei PflegeheimbewohnerInnen erfasst wird und welche Indikatoren dafür benutzt werden. Methode: Für dieses Review wurde eine Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed und CINAHL, im Zeitraum von Oktober 2018 bis Jänner 2019, durchgeführt. Nach dem Auswahlverfahren und einer kritischen Analyse konnten 10 Studien eingeschlossen werden. Diese stammen aus den Jahren 2009 bis 2014. Ergebnisse: Generell erfolgte die Erfassung des Ernährungszustandes bei 32-93,4% der BewohnerInnen. Bei Heimeintritt wurde der Ernährungszustand bei nahezu allen teilnehmenden PflegeheimbewohnerInnen Österreichs und Deutschlands erfasst und auch danach regelmäßig kontrolliert. Bei teilnehmenden Pflegeheimen der Niederlande und Frankreichs lag der Fokus eher auf dem Ernährungsscreening während des Aufenthaltes. Als Indikatoren wurden primär anthropometrische Messungen herangezogen sowie der klinische Blick der Pflegefachkräfte. Bei 40% der deutschen PflegeheimbewohnerInnen (n = 4923) wurde der Ernährungszustand mit einem standardisierten Instrument wie dem SNAQ, MUST oder NRS erhoben. In Österreich erfolgte dies durchschnittlich bei 30% (n = 1389). Schlussfolgerung: Die Erfassung von Mangelernährung oder eines Mangelernährungsrisikos ist noch kein Standardprozedere. Wenn eine Erfassung erfolgt, dann vor allem mit anthropometrischen Parametern. Screening-Instrumente werden wenig eingesetzt. Daher sollten Pflegepersonen diesbezüglich sensibilisiert und der Fokus auf die Implementierung von standardisierten Instrumenten gelegt werden. |