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Bibliografische Informationen
 Ultraschall zur Diagnose des Karpaltunnelsyndromes  
 Hintergrund: Das Karpaltunnelsyndrom (CTS) ist das häufigste Kompressionssyndrom peripherer Nerven. Zur CTS Diagnostik kommen neben Klinik und der Messung der Nervenleitgeschwindigkeit nun vermehrt auch hochauflösende Ultraschallgeräte zum Einsatz. Mit Hilfe der Sonographie wird nach morphologischen Veränderungen des N. medianus gesucht. Vor allem die Messung der Querschnittsfläche des N. medianus ist vielversprechend, wobei es aber noch keine allgemein gültigen Schwellenwerte für ein pathologisches Ergebnis gibt.

Die Ziele dieser Arbeit waren die sonographische Vermessung der Querschnittsfläche (cross sectional area, CSA) des N. medianus an unterschiedlichen anatomischen Landmarken zur Bestimmung des optimalen Schwellenwertes für die CTS Diagnose. Zudem wurde die Wertigkeit von Power Doppler (PD)- Signalen innerhalb des N. medianus untersucht.



Methodik: Prospektive Studie an 135 Patienten mit Verdacht auf CTS. Es erfolgten 2 ambulante Kontrollen der Patienten innerhalb von 3 Monaten. Die Diagnosestellung erfolgte durch Kombination des klinischen- und des elektrophysiologischen Befundes. Die CSA des N. medianus wurde an 5 unterschiedlichen Punkten an Unterarm und Handgelenk mit Hilfe der Sonographie vermessen; anschließend die Größenverhältnisse und Differenzen der CSA von Handgelenk und Unterarm zueinander berechnet.

Intraneurale PD-Signale wurden semiquantitativ (subjektive Skala von 0= kein Signal bis 3= starke Vaskularisierung) eingeteilt. Diagnostische Wertigkeiten von unterschiedlichen Ultraschall Methoden, wurden durch „reicever operating characteristic“ (ROC) Kurven mittels SPSS verglichen.



Ergebnisse: Ein CTS wurde bei 111 (45,5%) Handgelenken diagnostiziert; 84 (34,4%) hatten kein CTS und 49 (20,1%) waren mögliche CTS Fälle. Die diagnostische Wertigkeit der Sonographie war für alle Methoden zur Bestimmung der CSA vergleichbar (area under the curve (AUC) Werte zwischen 0,75 und 0,85). Schwellenwerte von 9,8 und 13,8 mm² für die subjektiv größte CSA des N. medianus erreichten eine Sensitivität von 92% und eine Spezifizität von ebenfalls 92%. Ein PD-Wert von ≥2 erreichte eine Spezifizität von 90% für die Diagnose des CTS. Die sonographische Vermessung des N. medianus ist gut reproduzierbar und zeigte einen „intra-class correlation coefficent“ von 0,90 (95% CI: 0,79-0,95).



Schlussfolgerung: Die Bestimmung der CSA im Bereich des subjektiv größten Durchmessers des N.medianus ist eine gut reproduzierbare Methode und unterstützt die Diagnostik des CTS in der täglichen klinischen Praxis.  
   
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 2014  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Klammer, Alexander
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Dejaco, Christian; Dr.med.univ. PhD.
  Quasthoff, Stefan; Ao.Univ.-Prof. Dr.med. Dr.med.habil