| Einleitung: Der Klumpfuß ist, mit einer Häufigkeit zwischen 0,6 und 2,57 pro 1000 Lebendgeburten, eine der häufigsten angeborenen Fußfehlbildungen. Frühere Studien der Grazer Kinderorthopädie (Zwick et al. und Švehlik et al.) konnten bereits die Überlegenheit der Ponseti-Methode im Vergleich zur operativen Methode (pantalar release) in der Behandlung von Klumpfüßen deutlich machen. Dennoch gibt es nur wenige Studien, welche die Langzeitergebnisse beider Methoden vergleichen. Ziel dieser Studie war es daher, einen prospektiven Langzeitvergleich zwischen den beiden Therapiegruppen durchzuführen, um neue Erkenntnisse über die Fußbeweglichkeit, die Lebensqualität sowie anatomisch-morphologischen Unterschiede zu erlangen.
Material und Methoden: Es handelt sich um eine prospektive, nicht verblindete, initial randomisierte Studie. Neun PatientInnen der Ponseti-Gruppe (n=12 Füße) und fünf PatientInnen der operativen Gruppe (n=9 Füße) wurden zu einer dritten Nachuntersuchung – nach Wachstumsabschluss - eingeladen. Neben der Durchführung einer klinischen Untersuchung wurden das Functional Rating System (FRS), das Protokoll der International Clubfoot Study Group (ICFSG), der Adolescent Outcomes Fragebogen (PODCI), der Short-Form-36 (SF-36) Fragebogen und die American Orthopaedic Foot & Ankle Society (AOFAS) ankle-hindfoot and midfoot Skalen verwendet, um die beiden Gruppen in Bezug auf Fußfunktion, Morphologie, Lebensqualität sowie auch hinsichtlich der radiologischen Ergebnisse zu vergleichen. Außerdem wurden eine 3D-Ganganalyse und eine Kraftmessung (HHD) durchgeführt, um die kinematischen und kinetischen Daten der Füße zu bewerten.
Ergebnisse: Es konnten signifikante Unterschiede zugunsten der Ponseti Gruppe hinsichtlich Dorsalflexion (p=0,043), der erreichten Punkteanzahl im FRS (p=0,0001) und dem ICFSG-Protokoll (p=0,001) festgestellt werden. Darüber hinaus schnitt die Ponseti-Gruppe auch statistisch signifikant besser in der „ankle-hindfoot“- (p=0,0003) und „midfoot“ (p=0,001) - Skala des AOFAS ab. Auch im Gangbild unterschieden sich die beiden Gruppen deutlich. Die PODCI- und SF-36-Ergebnisse konnten zudem das häufigere und stärkere Auftreten von Schmerzen in der chirurgischen Gruppe aufzeigen.
Diskussion: Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass die Ponseti-Gruppe auch im Langzeitvergleich hinsichtlich Funktionalität, Schmerzfreiheit und Beweglichkeit sowie im Gangbild der chirurgischen Gruppe überlegen ist, und untermauert die Ponseti Methode als therapeutischen Goldstandard.
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