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Bibliografische Informationen
 Zahnbehandlungsangst - Der Einfluss von auditiven Stimuli im unterschiedlichen Kontext auf die Herzfrequenzdynamik  
 Zusammenfassung

Hintergrund:

Die Angst vor Zahnbehandlungen ist ein gängiges Phänomen, welches in der zahnärztlichen Praxis regelmäßig zu Schwierigkeiten bei der Behandlung von Patienten führt. Deswegen ist es von großer Bedeutung, dass sich Zahnärzt*Innen mit dieser Phobie und den Möglichkeiten ihrer Bewältigung auseinandersetzen, um eine bestmögliche Versorgung ihrer Patienten zu gewährleisten. In dieser Arbeit wird in einem Laborsetting primär der Einfluss von akustischen Signalen als Auslöser für Zahnarztangst und deren Wirkung auf die Herzfrequenzdynamik der Proband*Innen untersucht.

Methoden:

Es wurden 68 Proband*Innen (33 Frauen und 35 Männer) im Alter von 18- 70 Jahren untersucht. Zunächst wurde anhand von Fragebögen die Ängstlichkeit der Studienteilnehmer*Innen im Allgemeinen, sowie im zahnärztlichen Kontext erhoben. Es erfolgte eine Einteilung der Proband*Innen in die Gruppen niedrig, moderat, und hoch ängstlich. Im weiteren Verlauf wurden den Testpersonen neutrale Bilder, sowie Kontrollbilder beziehungsweise Bilder mit zahnärztlichem Bezug mit und ohne akustischen Reizen dargeboten. Diese beurteilten sie anschließend anhand ihrer subjektiv wahrgenommen Bedrohlichkeit und weiteren Parametern. Während der gesamten Datenerhebung wurde die elektrische Herzaktivität anhand des eMotion Faros 180° EKG-Gerät aufgezeichnet.

Ergebnisse

Von den 68 Proband*Innen wurden anhand des Diagnose Fragebogens HAF (hierarchischer Angstfragebogen) 53 der Kategorie „Niedrig ängstlich“, zehn der Kategorie „Moderat ängstlich“ und fünf der Kategorie „Hoch ängstlich“ zugewiesen. Es zeigten sich signifikante Unterschiede bei der Bildbewertung zwischen den HAF-Kategorien, welche je nach Bildkategorie durch das Hinzufügen akustischer Reize verstärkt wurden. Weiters konnte ein statistisch signifikanter Einfluss der HAF-Kategorie und der Bildkategorie auf die Herzfrequenz während der Datenerhebung festgestellt werden.



Diskussion

Diese Ergebnisse zeigen, dass akustische Reize im Kontext einer Zahnbehandlung zu einer Verstärkung der subjektiv wahrgenommenen Angst führen können. Dies sollte man bei der Therapie von Angstpatienten berücksichtigen, um eine effektivere Behandlung der Betroffenen zu ermöglichen. Des Weiteren ist bemerkenswert, dass das Vorhandensein eines akustischen Signals einen signifikanten Einfluss auf die Herzfrequenz hat, die Art des akustischen Signals jedoch nicht. Diese Arbeit untermauert somit die These, dass Geräuschunterdrückung während der zahnärztlichen Behandlung zu einer Reduktion von Angstsymptomen beitragen kann.

Da jedoch alle Messungen unter Laborbedingungen stattgefunden haben, sollten diese Ergebnisse für das Arbeiten in einer ärztlichen Praxis unter realen Bedingungen verifiziert werden.

 
 Zahnarztangst, auditive Reize, Herzfrequenzdynamik  
 
 2024  
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 Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Hoi, Matthias Daniel
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Physiologie & Pathophysiologie
 UO 203 Zahnmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Lackner, Helmut Karl; Sen.Lecturer Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr.
  Zabini, Diana; Sen.Lecturer Priv.-Doz. Mag.rer.nat. PhD.