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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Herzfrequenzdynamik bei visuellen und auditiven Stimuli in unterschiedlichem Kontext - Geschlechterspezifischer Unterschied  
 Ziele: Ein großer Anteil der Bevölkerung leidet unter Zahnbehandlungsangst, doch durch welche Faktoren wird diese ausgelöst? In dieser Diplomarbeit wurde untersucht ob der alleinige Anblick von Bildern einer zahnärztlichen Behandlung oder ein typisches Zahnarztgeräusch ausreicht, um eine Reaktion des vegetativen Nervensystems zu erreichen. Oder wird die Herzfrequenz erst durch Kombination von auditiven und visuellen Stimuli verändert?



Daten: Es wurden 70 Proband*innen im Alter zwischen 18 bis 66 Jahren rekrutiert. Das Testkollektiv teilt sich in 35 Frauen und 35 Männer auf. Die Hauptzielgröße war die Herzfrequenzdynamik, das heißt es wurde mittels EKG die Veränderung der Herzfrequenz bei unterschiedlichen auditiven und visuellen Stimuli, teils auch in Kombination analysiert. Im Anschluss wurden alle 72 Bilder nochmals kurz dargestellt und in vier unterschiedlichen Subkategorien auf einer 17-stelligen Skala bewertet.



Material/Methode: Mittels unterschiedlicher Fragebögen wurde das Testkollektiv in nicht ängstliche (HAF I) und zahnarztängstliche (HAF II) Proband*innen aufgeteilt. Die Messung der Herzfrequenzdynamik wurde mittels EKG (eMotion Faros 180®) aufgezeichnet, mit Hauptaugenmerk auf die Cardiac Defense Response und die Contrasted Transient Response. Den Proband*innen wurden Bilder mit unterschiedlichen Inhalten wie beispielsweise Zahnarztbilder, Werkzeugbilder und neutrale Bilder gezeigt. Manche zahnärztliche als auch handwerkliche Bilder wurden mit einem zahnärztlichen Hintergrundgeräusch hinterlegt, um so festzustellen ob die Kombination von Zahnarztbildern und Zahnbehandlungsgeräusch die Veränderung der Herzfrequenz signifikant verändert bzw. ob das zahnärztliche Hintergrundgeräusch auch im Kontext mit handwerklichen Bildern zu Veränderungen führt.



Resultate: Mehr Frauen als Männer leiden an einer Zahnbehandlungsangst. Es ergaben sich signifikante Geschlechterunterschiede gerade im Hinblick auf die Reaktion von Zahnarztbildern in Kombination mit zahnärztlichem Hintergrundgeräusch. Gerade Männer reagieren auf die Zahnarztbilder, welche zuvor mit zahnärztlichen Hintergrundgeräusch hinterlegt wurden ängstlicher als Frauen.



Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass eine individuelle Behandlung der Geschlechter im zahnärztlichen Bereich wichtig wäre. Weiters wird gezeigt, dass auditive Stimuli gerade im zahnärztlichen Umfeld eine große Rolle spielen. Da allerdings von den 70 Proband*innen nur 14 zahnarztängstliche (HAF II) waren, müsste in der Zukunft eine größere Stichprobe von ängstlichen Patienten durchgeführt werden, um eine bessere Aussage treffen zu können.

 
 Herzfrequenzdynamik, Zahnbehandlungsangst, Cardiac Defense Response, Contrasted Transient Response  
 
 2024  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Plattner, Julia
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Physiologie & Pathophysiologie
 UO 203 Zahnmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Lackner, Helmut Karl; Sen.Lecturer Priv.-Doz. Dipl.-Ing. Dr.