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Bibliografische Informationen
 Restorative Care bei älteren Personen: Eine Übersichtsarbeit  
 Hintergrund: Zahlreiche ältere Menschen erleiden durch einschneidende Ereignisse (Unfälle, Krankheiten, …) einen Funktionsverlust in alltäglichen Aktivitäten des Lebens (ATL). Dadurch entsteht häufig ein Verlust der Unabhängigkeit und in weiterer Folge der selbstständigen Lebensweise. Um dem körperlichen Funktionsverlust entgegenzuwirken und die Selbstständigkeit aufrechterhalten zu können wurde das Konzept Restorative Care entwickelt. Der umfassende Ansatz ist personenzentriert, zielorientiert, zeitlimitiert und wird multidisziplinär umgesetzt. Dabei wird darauf geachtet, dass alltägliche Aktivitäten
mit der Person gemeinsam bewältigt werden. Ziel ist es, eine Wiederherstellung der alltäglichen Fähigkeiten zu gewährleisten beziehungsweise einen weiteren Funktionsverlust zu verhindern.
Ziel: Das Ziel dieser Bachelorarbeit ist es, den Effekt von Restorative Care auf die Wiedererlangung der alltäglichen Fähigkeiten bei älteren Personen zu untersuchen.
Methode: Eine Literaturrecherche fand in den Datenbanken PubMed, CINAHL sowie via Handsuche über Google Scholar statt. Inkludierte Studien wurden mittels Bewertungsbogen auf deren Qualität überprüft. In diese Übersichtsarbeit wurden sieben internationale Studien miteinbezogen.
Ergebnisse: In fünf Studien führte Restorative Care in bestimmten ATLs zu einer signifikanten Verbesserung, vor allem in den Bereichen sich bewegen, sich sauber halten und kleiden, sowie ausscheiden. In einer inkludierten Studie kam es zu keinen Verbesserungen der ATLs. Die Auswirkungen von Restorative Care auf die Aktivitäten sich bewegen und sich sauber halten und kleiden wurden am häufigsten untersucht. In der Studie, welche sich mit Personen mit Demenz befasste, wurden keine signifikanten Ergebnisse im Bereich der ATLs, jedoch bei der Lebensqualität festgestellt.
Schlussfolgerung: Restorative Care kann ein Ansatz für die Wiederherstellung der Fähigkeiten der ATLs sein und dazu beitragen, dass die Lebensqualität verbessert und die selbstständige Lebensweise gefördert wird. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass dieses Konzept auch bei Personen mit Demenz angewendet werden kann.
Um die Implementierung in Österreich zu ermöglichen, müssen vor allem personelle, finanzielle sowie zeitliche Ressourcen angepasst werden.
Forschungsempfehlung: Es gibt derzeit noch wenige Studien und widersprüchliche Ergebnisse über die Effektivität des Konzeptes Restorative Care. Weitere Längsschnittstudien sind für den Nachweis der Wirksamkeit notwendig, auch bei Personen mit Demenz. Weiters sollten größere Stichprobengrößen angestrebt werden, sowie längere Follow-up Zeiten, um genauere Langzeitergebnisse aufzeigen zu können.
Praxisempfehlung: Restorative Care ist derzeit in Österreich noch nicht implementiert, es gibt jedoch ähnliche Konzepte in der österreichischen Pflegepraxis, wie das Pflegemodell nach Erwin Böhm. Es ist vorstellbar einen derartigen Ansatz in die pflegerischen Tätigkeiten zu implementieren, jedoch erfordert dies, dass die betreuenden Personen ausreichend geschult werden. Es sollte weiters Informationsveranstaltungen geben, welche die Vorteile von körperlicher Aktivität bei älteren Personen aufzeigen. Dieses Konzept ist zeitaufwendiger und benötigt mehr Personal als die übliche Standardpflege „Für“ die Personen. Aufgrund dessen müssen auch die organisatorischen Rahmenbedingungen angepasst werden. Längerfristig kann jedoch von dem Konzept Restorative Care profitiert werden.

 
 Restorative Care, Wiederherstellung von Funktionen, Aktivitäten des täglichen Lebens  
 
 2020  
   Volltext downloaden
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Thonhofer, Nina
Betreuende Einrichtung / Studium
  Institut für Pflegewissenschaft
 UO 033 301 Bachelorstudium; Pflegewissenschaft  
Betreuung / Beurteilung
  Schoberer, Daniela; Sen.Lecturer Dr.rer.cur. BSc MSc