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Bibliografische Informationen
 Outcome nach Platten-Osteosynthese von supradiakondylären Humerusfrakturen (AO 13 C1 - 3)  
 Einleitung:

Die distale Humerusfraktur ist eine seltene, aber aufgrund ihrer Komplexität, eine

anspruchsvoll zu versorgende Fraktur. Die supradiakondyläre Fraktur weist zwei

Alterspeaks auf, einmal in jungen Jahren mit Polytraumen und dann bei älteren durch

Stürze. Durch die steigende Lebenserwartung und die damit verbundene steigende

Aktivität bis ins hohe Alter, muss die Versorgung immer höheren Belastungen standhalten.

Zudem erschwert die im Alter zunehmende Osteoporoserate die Versorgung. Ziel dieser

Studie ist die Evaluierung, ob die derzeit angewandten Osteosyntheseverfahren immer

noch zufriedenstellende Ergebnisse liefern und als state of the art weiterhin vertretbar sind.



Methoden:

Für die Studie wurden retrospektiv Daten von 56 Patient*innen, welche vom 01.01.2009

bis zum 31.12.2018 an der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie der

Medizinischen Universität Graz aufgrund einer distalen Humerus-C-Fraktur mittels

Plattenosteosynthese operativ versorgt wurden, erhoben. Darüber hinaus wurden 16

Patient*innen für eine einmalige klinische und radiologische Nachuntersuchung zur

Erhebung des funktionellen und subjektiven Outcomes, sowie zur Erfassung etwaiger

Komplikationen, einberufen. Weitere fünf Proband*innen nahmen im Rahmen von

Fragebögen teil. Drei davon retournierten zusätzlich Videos/Fotos des

Bewegungsausmaßes ihrer Ellenbogengelenke. Die Datenauswertung erfolgte mittels

deskriptiver Statistik. Ergänzend wurden die Ergebnisse mit bereits bestehenden Studien

verglichen und diskutiert.



Ergebnisse:

Das mittlere Alter zum Zeitpunkt der Verletzung betrug 62,6 Jahre, etwa 21 % der

Operierten waren bereits verstorben. Die Nachuntersuchung erfolgte im Schnitt nach ca.

neun Jahren.

Bei den 19 komplett nachuntersuchten Patient*innen wurde im Durchschnitt ein Mayo

Elbow Performance Score (MEPS) von 83,2 Punkten ermittelt. 74 % der Patient*innen

hatten nach Cassebaum ein gutes oder sehr gutes Ergebnis, 53 % nach Jupiter. Der

Flexion-Extension Gesamtbogen betrug 97° und der Pronation-Supination Gesamtbogen

140°. Der QuickDASH-Score betrug im Durchschnitt 23,3.

IV

Bei 36 % der 56 Studienteilnehmer*innen kam es laut den MEDOCS-Daten im

postoperativen Verlauf zu Komplikationen, bei der Betrachtung von 20 der 21

nachuntersuchten Patient*innen sogar bei 65 %, ein Patient wurde aufgrund mangelnder

Röntgenbilder nicht berücksichtigt. Als häufigste Komplikation trat bei sechs von 13

Probanden eine Arthrose auf.



Schlussfolgerung:

Trotz des hohen Durchschnittsalters ergab die Untersuchung zufriedenstellende

Ergebnisse. Es kann somit weiterhin an der Versorgung mit doppelter Plattenosteosynthese

bei distalen Humerusfrakturen festgehalten werden. Im Vergleich lieferten Studien mit

primärer Frakturversorgung durch Totalendoprothese des Ellenbogens keine signifikant

besseren Ergebnisse.  
 supradiakondyläre Humerusfraktur; distale Humerusfraktur; Platten-Osteosynthese  
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Wenzelburger, Peter Philip
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Puchwein, Paul; Ass.-Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
  Hönck, Karina; Dr.med.univ.