| Hintergrund: Instabile Beckenringfrakturen haben eine geringe Inzidenz und sind in der Literatur selten berichtet, insbesondere die relativ neue Methode der lumboplevinen Abstützung. Nach einer Darstellung der Anatomie der Region und den gängigsten Klassifikationen und Therapien der Beckenverletzung zielt, die in dieser Diplomarbeit geschilderte retrospektive Studie darauf ab, das Ergebnis der lumbopelvinen Abstützung mit einer größeren Studiengruppe und Nachbeobachtungszeit von mindestens 12 Monaten zu bewerten. Methode: Alle Patientinnen und Patienten, die von Jänner 2013 bis Oktober 2019 an der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie der Medizinischen Universität Graz aufgrund einer traumatisch bedingten instabilen Beckenringfraktur eine lumbopelvine Abstützung erhielten, wurden retrospektiv untersucht. Die Patientinnen und Patienten mussten mindestens 18 Jahre alt sein und die Fraktur nach der AO/OTA-Klassifikation als C-Typ-Fraktur klassifiziert werden. 53 Personen erfüllten die Einschlusskriterien. Der Autor dieser Diplomarbeit hat alle Krankenakten und Original-Röntgendaten retrospektiv und unverblindet verarbeitet. Ergebnisse: Bei 39 von 53 Patientinnen und Patienten konnte eine „Störung“ festgestellt werden. Eine „Störung“ wurde definiert als: Schmerzen im Bereich des Instrumentariums, Bewegungsmangel oder Komplikationen, die zur Entfernung der Implantate führten. Die mediane Dauer bis zur Störung betrug 236 Tage. Insgesamt erreichten 81 % der Patientinnen und Patienten innerhalb einer medianen Zeit von 267 Tagen eine knöcherne Konsolidierung. Bei etwa 70 % der Patientinnen und Patienten wurde die Entfernung der Implantate aufgrund von Störungen oder Komplikationen veranlasst. Insgesamt hatten 18 Personen postoperative Komplikationen, von denen 4 eine Infektion entwickelten und 6 mit einer Lockerung oder einem Bruch des Implantats konfrontiert waren. Die Gruppe „Keine Implantat-Entfernung“ war älter (Mittelwert=57), als die Gruppe mit „Implantat-Entfernung“ (=Mittelwert 41). Darüber hinaus waren 12 der 14 Patientinnen und Patienten ohne Störung durch die Implantate übergewichtig und/oder älter als 50 Jahre. Schlussfolgerung: Eine CT-Untersuchung und eine Operation zur Entfernung der Implantate könnten 12 Monate nach der primären Operation im Voraus geplant werden, da die meisten Patientinnen und Patienten bis zu diesem Zeitpunkt eine vollständige knöcherne Konsolidierung erreicht und eine Störung aufweisen werden. Diese Strategie sollte insbesondere für junge und normalgewichtige Patientinnen und Patienten gelten. |