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Bibliografische Informationen
Titel
Häufigkeit von diabetischen Ketoazidosen bei Diabetes mellitus unter Therapie mit SGLT2-Hemmern - Eine retrospektive Studie
Kurzfassung
Hintergrund: Die diabetische Ketoazidose (DKA) ist eine schwerwiegende akute Stoffwechselentgleisung, die vorwiegend bei Diabetes mellitus Typ 1 (T1D), aber auch in rund einem Drittel der Fälle bei Diabetes mellitus Typ 2 (T2D) auftritt. „Sick days“, wie Infektionen, Operationen und/oder die Einnahme bestimmter Medikamente erhöhen das Risiko für eine DKA. Ziel dieser Untersuchung war es, die Anzahl der DKA mit und ohne SGLT2-Hemmer-Therapie (Sodium-glucose linked transporter 2) bei Personen mit Diabetes mellitus zu erheben und Risikofaktoren zu erkennen. Außerdem soll das Bewusstsein für diese lebensbedrohliche Komplikation erhöht werden.
Methodik: Es handelt sich hierbei um eine retrospektive, monozentrische Studie am LKH Universitätsklinikum Graz, Univ. Klinik für Innere Medizin. Aus den elektronischen Krankenakten (MEDOCS) wurden alle Fälle mit DKA zwischen 2012 und 2022 ausgewertet.
Ergebnisse: Im erhobenen Zeitraum kam es zu 169 Fällen mit DKA bei insgesamt 146 Personen (72 Frauen). Davon waren 92 DKAs (54,4%) in den Jahren 2020-2022. In 36 Fällen (21,3%) kam es zur DKA im Rahmen der Erstmanifestation eines Diabetes mellitus, wovon 21 (58,3%) Ereignisse in den Jahren 2020-2022 stattgefunden haben. In 27 Fällen (16,0%, 26 Personen) kam es zur DKA unter SGLT2-Hemmer-Therapie, davon waren 19 Fälle (70,4%) zwischen 2020-2022. Es kam zu 158 Hospitalisierungen (93,5%), wovon 51% auf der Intensivstation behandelt werden mussten. Die Krankenhausaufenthaltsdauer bei Personen mit SGLT2-Hemmer-Therapie war mit 16,4 ± 18,3 Tagen länger als bei Personen ohne diese Therapie (8,0 ± 8,2 Tage, p=0,008). Es konnte außerdem eine signifikant niedrigere Blutglukose bei Personen unter SGLT2-Hemmer-Therapie zum Zeitpunkt der DKA festgestellt werden (p<0,001). 60 Fälle der DKAs fanden im Rahmen von Infektionen statt. Insgesamt verstarben fünf Personen aus dem Kollektiv: eine Person mit DKA verstarb in der Notaufnahme, vier Personen im Rahmen des Krankenhausaufenthaltes.
Schlussfolgerung: Es ist eine deutliche Zunahme der Inzidenz von DKAs in den Jahren 2020-2022 zu erkennen. Eine Therapie mit SGLT2-Hemmern ist neben Infektionen und inadäquater Insulintherapie ein Risikofaktor für eine DKA bei Personen mit vorbestehendem Diabetes mellitus. Eine vermehrte Schulung von Menschen mit Diabetes mellitus und medizinischem Personal, sowie die frühzeitige Identifikation von Personen mit hohem Risiko ist angezeigt, um die Inzidenz von DKAs zu reduzieren.
Schlagwörter
Diabetes mellitus Typ 1; Diabetes mellitus Typ 2; diabetische Ketoazidose; SGLT2-Hemmer; orale Antidiabetika; Sick-Day-Rules; Diabetesschulung; inadäquate Insulintherapie
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Scheikl, Katharina
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Innere Medizin
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Treiber, Gerlies; Univ. FÄ Priv.-Doz. Dr.med.univ. MSc
Mitbetreuer*in (intern)
Mader, Julia; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.
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