Loading
Medizinische Universität Graz   Hilfe

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

Wichtigste Meldungen anzeigenMeldungsfenster schließen
Bibliografische Informationen
 Untersuchung der Rolle der micro-RNA 451 in der schädelhirntrauma-assoziierten Neurogenese Eine experimentelle Studie mit einem kontrollierten kortikalen Traumamodell bei Mäusen  
 Ziel: Das Ziel dieser Studie ist es, die potentielle Rolle der micro-RNA 451 in der trauma-assoziierten Neurogenese aufzuzeigen, indem das Lernverhalten und histologische Veränderungen in „wild-type“ und micro-RNA 451 knock-out Mäusen nach einem Schädel-Hirn-Trauma analysiert werden.
Einleitung: Die Rolle von micro-RNAs; kleinen, endogenen, nicht-codierenden, RNA-Molekülen, gelangt mehr und mehr in den Fokus von Studien. Eine dieser micro-RNAs ist die micro-RNA 451, deren Einfluss auf die Tumorgenese, besonders in der Entwicklung des Glioblastoma multiforme beschrieben wurde. Auch ein Zusammenhang dieser micro-RNA 451 mit Schädelhirntraumata wurde beobachtet, indem eine erhöhte Konzentration von micro-RNA 451 im Liquor von Schädelhirntrauma-Patienten gemessen wurde. Auch der konkrete Einfluss der micro-RNA 451 auf den Differenzierungsprozess von Neuronen konnte in-vitro gezeigt.
Methoden: „Wild-type“ und micro-RNA 451 knock-out Mäuse wurden kraniektomiert und es wurde ein mittelschweres kortikales Trauma im Bereich des rechten Hippocampus appliziert. Neu proliferierte Zellen wurden mit intraperitonealen BrdU-Injektionen (vom 2. bis 8. postoperativen Tag) markiert. Mögliche Unterschiede in der Gedächtnisbildung und dem räumlichen Lernen wurden mit einer Verhaltenstestung im IntelliCage überwacht und analysiert. Die erfolgreiche Differenzierung in reife Neuronen wurde durch die immunhistochemische Färbung von BrdU und NeuN 45 Tage nach dem Trauma beurteilt.
Ergebnisse: Die Zunahme der Neurogenese im Gyrus dentatus des Hippocampus 45 Tage nach dem Trauma war in den micro-RNA 451 knock-out Mäusen deutlicher erkennbar, sowohl ipsilateral als auch contralateral. Im Hilus wurde in beiden Gruppen eine erhöhte Zahl neugebildeter Neurone beobachtet, dieser Effekt war ebenso in den micro-RNA 451 knock-out Mäusen stärker erkennbar. Es wurde eine traumabedingte Verschlechterung des Kurzzeitgedächtnis im IntelliCage beobachtet, jedoch war diese Verschlechterung unabhängig von der micro-RNA 451. Posttraumatische Defizite im Lernverhalten konnten in diesem IntelliCage Test set-up weder in den „wild-type“, noch in den micro-RNA 451 knock-out Mäusen gezeigt werden.
Diskussion: Die histologischen Ergebnisse deuten darauf hin, dass die micro-RNA 451 eine wichtige Rolle in der Neurogenese nach einem Schädelhirntrauma spielen könnte. Diese gesteigerte Neurogenese am 45. Tag nach dem Schädelhirntrauma zeigt jedoch keine Korrelationen in der vom 16. - 20. Tag durchgeführten Verhaltenstestung. Die erhöhte Anzahl an neugebildeten Neuronen, welche untypischer Weise von der subgranular Zone des Hippocampus in den Hilus migriert sind suggeriert, dass die micro-RNA 451 knock-out Mäuse ein erhöhtes Potenzial für die Entwicklung einer posttraumatischen Epilepsie aufweisen. Ob diese ungewöhnliche Migration von Neuronen aus der SGZ in den Hilus des Hippocampus nur durch eine erhöhte Proliferation zu erklären ist, oder die micro-RNA 451 eine regulatorische Rolle in der neuronalen Migration hat, sollte weiterhin untersucht werden.
 
 Schädelhirntrauma; Neurogenese; micro-RNA 451; SHT;  
 
 2019  
   Volltext downloaden
 Neurochirurgie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Klaus, Benjamin
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Neurochirurgie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Schäfer, Ute; Univ.-Prof. Dr.rer.nat.
  Ücal, Muammer; PhD.