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Bibliografische Informationen
 Die Entwicklung und strukturierte Auswertung des TAVI-Programms zwischen 2016 und 2022  
 Einleitung:

Aufgrund der weltweit steigenden Inzidenz der sklerosierenden Aortenstenose (AS) und des immer weiter steigenden Bedarfs an Transkatheter-Aortenklappen-Implantationen (TAVI) wurden die strukturellen, organisatorischen und interprozeduralen Veränderungen von TAVI-Implantationen im Zeitraum von 2016 bis 2022 am Universitätskrankenhaus Graz analysiert.

Ziel dieser Studie war es, die Veränderungen von Wartezeiten auf TAVI-Implantationen der letzten Jahre aufzuzeigen und den Einfluss von individuellen Merkmalen und Vorerkrankungen der Patienten auf die Mortalität festzuhalten. Darüber hinaus sollte diese Studie die echokardiographischen Verbesserungen nach TAVI-Eingriffen analysieren und unterschiedliche TAVI-assoziierte Komplikationen aufzeigen.

Methoden:

In dieser Studie wurde eine retrospektive Analyse von 1090 Patient*innen durchgeführt, die zwischen 2016 und 2022 an der Abteilung für Kardiologie am Medizinischen Universitätskrankenhaus Graz eine TAVI erhielten. Es wurden individuelle Charakteristika, diverse echokardiographische Parameter und Operationsberichte gesammelt und analysiert. Darüber hinaus wurden die Follow-up Daten der Patient*innen bis zu einem Jahr nach dem Eingriff gesammelt und Wartezeiten für eine TAVI, sowie die Dauer des Krankenhausaufenthalts nach dem Eingriff erhoben und statistisch ausgewertet.

Ergebnisse:

Die Analyse der Ergebnisse ergab eine signifikante Verbesserung der linksventrikulären Ejektion Fraktion (LVEF) bei Patient*innen, welche vor dem Eingriff LVEF-Werten zwischen 0-30% und 31-50% hatten. Auch der mittlere Druckgradient (MDG) über der Aortenklappe verringerte sich signifikant von 46 mmHg vor dem Eingriff auf 8,6 mmHg nach dem Eingriff.

Die Wartezeiten für den Erhalt einer TAVI-Operation nahmen für Patient*innen im Zeitraum von 2016 bis 2019 jährlich ab, stiegen jedoch während und nach der COVID 19-Pandemie von 2020 bis 2022 signifikant an.

Die durchschnittliche Krankenhausverweildauer nach TAVI sank signifikant von 9,7 ± 7 Tagen im Jahr 2016 auf 7,3 ± 4,6 Tage im Jahr 2022.

Es wurde kein signifikant erhöhter Zusammenhang zwischen der prozentuellen Rate an permanenten Schrittmachern (PSM) und selbstexpandierenden oder ballonexpandierenden- Klappen, sowie eine Aortenklappendilatation vor oder nach der Implantation der neuen Klappenprothese festgestellt.

Obwohl die 30-, 90- und 360-Tage-Überlebensrate progressiv von 95,7 %, 95,0 % und 93,5 % im Jahr 2016 auf 97,3, 95,8 % und 93,2 % im Jahr 2022 anstiegen sind, wurde kein signifikanter Unterschied innerhalb der beobachteten Jahre festgestellt.

Diese Studie zeigt auch einen signifikanten Zusammenhang erhöhten Sterblichkeitsraten bei Patienten mit einer GFR < 30 ml/min/1,73, einem sPAP > 51 mmHg, einem MPG ≤ 30 oder einer LVEF ≤ 40%.

Schlussfolgerung:

Diese Studie zeigt einerseits einen Rückgang der Dauer des Krankenhausaufenthaltes von Patient*innen nach TAVI-Eingriffen innerhalb der letzten Jahre auf und andererseits einen signifikanten Anstieg der Wartezeiten während der COVID-19-Pandemie. Außerdem wird der Einfluss von Vorerkrankungen und spezifischen echokardiographischen Parametern auf die Erfolgsrate sowie das Überleben nach TAVI-Eingriffen bestätigt.

Diese Studie unterstreicht die Bedeutung individueller Entscheidungsfindung vor jedem TAVI-Eingriff, lässt jedoch einen positiven Trend bei TAVI-Verfahren der letzten 7 Jahren erkennen.

 
 TAVI; KARDIOLOGIE  
 
 2025  
   Volltext downloaden
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Geissler, Raffael
Betreuende Einrichtung / Studium
  Medizinische Universität Graz
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Toth-Gayor, Gabor; Research Prof. Dr. Dr.med. PhD.
  Schmidt, Albrecht; Priv.-Doz. Dr.med.