| Einleitung: Die Aortenklappenstenose (AS) betrifft ca. 10% aller Personen über dem 80. Lebensjahr und hat eine Mortalität von ca. 50% über 2 Jahre, wenn es nicht zu einem chirurgischen Klappenersatz kommt. Die Versorgung der Patienten stützt sich vor allem auf eine periodische echokardiographische Überwachung, auch mit Hilfe von Stresstests, um den richtigen Zeitpunkt für eine chirurgische Intervention zu erkennen. Bei symptomatischen Patienten mit (paradoxer) low-flow/low-gradient (LF-LG) AS (=AVA<1,0 cm², Pmean<40 mmHg, LVEF >50%) gibt es mehrere Ansätze um den Schweregrad der Erkrankung zu evaluieren. Eine davon ist die Dobutaminstressechokardiographie (DSE). Ziel der Stressechokardiographie ist die Erhöhung des Schlagvolumens (SV), um eine "Pseudostenose" auszuschließen. Das Ziel der Studie war der Vergleich der standartmäßigen DSE mit einer Echokardiographie während „passive leg raising“ (PLR) bei PatientInnen mit (paradoxer) LF-LG AS, um mögliche Vorteile aufzeigen zu können.
Methoden: In einer prospektiven Studie wurde bei den PatientInnen zusätzlich zu ihren geplanten Untersuchungen eine Echokardiographie während PLR durchgeführt. Ein Teil der PatientInnen wurde in Ruhe, mittels DSE und während PLR untersucht (Gruppe B), beim anderen Teil der PatientInnen wurde lediglich eine Echokardiographie in Ruhe und nach PLR durchgeführt (Gruppe A). Es wurden bei allen 3 Untersuchungsmethoden das SV, die Flussrate, der Pmean, die Vmax und die AVA gemessen und anschließend miteinander verglichen.
Ergebnisse: Die Zwischenauswertung mit 20 PatientInnen (11 Gruppe A, 9 Gruppe B) zeigte, dass durch den PLR im Durchschnitt eine SV-Steigerung von 13,4% und eine Flussratensteigerung von 20,1% erreicht werden konnten. 14 PatientInnen erreichten während PLR eine Flussratensteigerung von >10%, was die Berechnung der „projected valve area“ (proj. AVA) ermöglichte. Für 8 der PatientInnen ergab die Echokardiographie und anschließende Berechnung der proj. AVA während PLR einen Wert über 1,0 cm2 entsprechend einer Pseudostenose. Während DSE schafften es alle, bis auf eine/n PatientIn von 9 auf eine Steigerung von > 10%.
Diskussion: Es konnte gezeigt werden, dass der PLR im Durchschnitt zu dem gewünschten Flussratenanstieg von >10% geführt hat und somit die Berechnung der proj. AVA ermöglicht. Auf Grund der kleinen Fallzahlt bedarf es jedoch weitere Untersuchungen um eine fundierte Aussage treffen zu können. |