| Zusammenfassung Hintergrund: Das Altern ist ein fortschreitender biologischer Prozess, der viele Funktionseinschränkungen mit sich zieht. Ein wichtiger Aspekt besteht in der eingeschränkten Fähigkeit zu Sehen und der optischen Wahrnehmung. Das Sehvermögen wird als eine Grundvorraussetzung angesehen, um den Alltag bewältigen und daran aktiv teilnehmen zu können. Die internationale wie auch die österreichische Bevölkerung unterliegen einer entscheidenden demographischen Entwicklung, wodurch die ältere Generation immer mehr Lebenserwartungsjahre gewinnt. Durch diese Steigerung der Lebenserwartung erhöht sich aber auch das Risiko für ältere Menschen, eine Krankheit zu erleiden, die ein vermindertes Sehvermögen verursacht. Vermindertes Sehvermögen bringt soziale, physische, aber auch psychische Konsequenzen und Einschränkungen mit sich, wodurch die Lebensqualität der Betroffenen stark gemindert wird. Die täglichen Lebensaktivitäten werden von den Betroffenen in den meisten Fällen als Belastung und Überforderung wahrgenommen, wodurch sich der Bedarf an Pflege erhöht und die Lebensqualität älterer Menschen geringer wird. Ziel: Die vorliegende Arbeit setzt sich mit dem Thema auseinander, inwieweit in der internationalen Literatur vermindertes Sehvermögen bei älteren Personen sowie dessen Konsequenzen beschrieben werden. Methode: Um die Forschungsfrage beantworten zu können, wurde eine Literaturübersicht, in den Datenbanken Pubmed und CINAHL mit den Schlüsselwörtern vermindertes Sehvermögen NICHT Blindheit UND Alter, durchgeführt. Die erhobenen Studien wurden in weiterer Folge mittels eines Bewertungsbogens qualitativ geprüft. Ergebnisse: Die Ergebnisse zeigten auf, dass sich vermindertes Sehvermögen auf psychische, physische und soziale Faktoren auswirkt. Ältere Menschen ab dem 65. Lebensjahr mit einer eingeschränkten Sehfähigkeit weisen ebenso eine eingeschränkte Mobilität, vermehrte Unzufriedenheit, soziale Isolation und einen gesteigerten Pflegebedarf auf. Die Lebensqualität der Betroffenen wird aufgrund der eingeschränkten Sehfähigkeit vermindert. Frauen waren in allen Studien häufiger vertreten, was darauf hinweist, dass Frauen öfters von einer Seheinschränkung betroffen sind als Männer. Schlussfolgerung: Im Rahmen dieser Arbeit konnte gezeigt werden, dass edukative Maßnahmen, einschließlich des Einsatzes von adäquaten Hilfsmitteln wie beispielsweise Hörbücher, Lupen oder vergrößerte Zeitschriften, durch professionelle Pflege und eine frühzeitig gestellte Diagnose durch FachärztInnen die Auswirkungen einer verminderten Sehfähigkeit reduzieren. Mithilfe eines professionellen stufenweisen Pflegemodells könnten Angstsymptome und Depressionen älterer Menschen nachhaltig verringert werden. Somit könnte den Betroffenen eine unabhängige Lebensweise geboten werden, was zu einer zusätzlichen Steigerung der Lebensqualität führen würde.
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