| Hintergrund: Inkontinenz ist ein in der Gesellschaft tabuisiertes Thema. Die Betroffenen ziehen sich häufig aus der Öffentlichkeit zurück und der Bedarf an Pflege steigt. Eine Doppelinkontinenz tritt zwölfmal häufiger auf als eine Stuhlinkontinenz alleine, wobei die Prävalenz mit zunehmendem Alter und der funktionellen Abhängigkeit steigt. In bereits vorhandenen Literaturen ist das Problem der Inkontinenz, insbesondere der Doppelinkontinenz und deren Auswirkung auf die Lebensqualität noch wenig beforscht. Häufig wird in Studien lediglich über eine Harn- oder eine Stuhlinkontinenz berichtet. Ziel: Ziel der Arbeit ist es, die Auswirkungen einer Doppelinkontinenz auf die Lebensqualität der Betroffenen in Bezug auf die physische, psychische und soziale Komponente aufzuzeigen und diese anhand internationaler Literatur darzustellen. Methodik: Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurde eine systematische Literatursuche von Oktober bis Dezember 2018 in zwei internationalen Datenbanken, CINAHL und PubMed mit den Schlüsselwörtern double/ dual incontinence, quality of life, urinary incontinence und fecal/ anal incontinence durchgeführt. Zusätzlich fand eine Handsuche über Google Scholar und in den Referenzlisten der eingeschlossenen und kritisch bewerteten Studien statt. Ergebnisse: Um die Forschungsfrage zu beantworten, konnten acht Studien inkludiert werden. Depressionen, Einschränkungen der Aktivitäten des täglichen Lebens und der persönlichen Beziehungen, Angststörungen, Schmerzen und körperliche aber auch mentale Probleme werden angegeben. Zudem ist das Sexualleben deutlich beeinträchtigt. Ein deutliches Ergebnis war, dass Personen, die an einer Doppelinkontinenz leiden, ihre Lebensqualität schlechter bewerteten, als Personen, die an einer Form von Urininkontinenz alleine litten. Schlussfolgerung: Aufgrund der negativen Auswirkungen einer Doppelinkontinenz auf die physischen, psychischen und auch sozialen Faktoren der Lebensqualität, kommt dem professionellen Gesundheitspersonal eine wichtige Rolle in der Aufklärung und Informationsgabe zu. Einheitliche und standardisierte Erhebungs– und Beurteilungsinstrumente sollten in der Praxis sowie in der Forschung angewandt werden. |