| Hintergrund: In den letzten Jahren ist die Zahl der älteren Menschen weltweit gestiegen, bis 2050 soll der Anteil der über 60-jährigen Menschen von zwölf Prozent auf 22 Prozent steigen . Mit zunehmendem Alter erhöht sich das Risiko für Mehrfacherkrankungen und die Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu werden. Es bestehen in der Versorgung dieser Patientengruppe Defizite. Eine wesentliche Ursache dafür ist die fehlende Evidenz aufgrund der erschwerten Rekrutierung von älteren Menschen.
Ziel: Ziel der Arbeit ist, zu beschreiben, welche Faktoren das Rekrutieren von älteren ProbandInnen für klinische Studien beeinflussen und welche Strategien in der internationalen Literatur empfohlen werden.
Methode: Es wurde eine systematische Literatursuche in den Datenbanken PubMed und CINAHL durchgeführt, die eingeschlossenen Artikel wurden im Zeitraum zwischen 2012 und 2017 in den Sprachen Deutsch und Englisch veröffentlicht. Alle eingeschlossenen Artikel wurden kritisch bewertet.
Ergebnisse: Vertraute HausärztInnen und Angehörige spielen bei der Rekrutierung von älteren Menschen eine wichtige Rolle. Weiters beeinflusst die Vertrauenswürdigkeit und die Kommunikationsfähigkeit der rekrutierenden Person die Rekrutierungsrate. Außerdem wird die Rekrutierungsrate von dem Informationsgrad der potentiellen ProbandInnen, dem Design der Studie und einer angebotenen Aufwandsentschädigung beeinflusst. Besonders geeignet als Strategie zur Rekrutierung ist das persönliche Gespräch.
Schlussfolgerung: Es ist wichtig, potentielle ProbandInnen angemessen über die Studie zu informieren und es wird empfohlen eine Aufwandsentschädigung anzubieten, sowie persönliche Testergebnisse den TeilnehmerInnen mitzuteilen. Für die Rekrutierung von älteren Menschen wird das persönliche Gespräch empfohlen. Es wäre wichtig, randomisierte kontrollierte Studien durchzuführen, welche die Wirksamkeit der Rekrutierungsstrategien für ältere Menschen erheben. |