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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Ein Vergleich zwischen Spinalanästhesie und Allgemeinanästhesie mit und ohne Verwendung peripherer Nervenblöcke bei der Knieendoprothetik  
 Zusammenfassung
Hintergrund
Die Knieendoprothetik (K-TEP) ist eine der am häufigsten durchgeführten Operationen, bei der immer wieder über das optimale Anästhesieverfahren debattiert wird: Allgemeinanästhesie oder Spinalanästhesie, mit oder ohne peripherer Nervenblockade. Ziel dieser Studie ist es, die verschiedenen Anästhesiemethoden für die K-TEP und ihre Auswirkungen auf den postoperativ klinischen Verlauf zu vergleichen.

Methodik
Im Zeitraum von Januar 2018 bis Februar 2019 wurden 656 Patienten am Universitätsklinikum LKH Graz einer primären K-TEP unterzogen. Die Patienten und Patientinnen wurden entsprechend ihrer erhaltenen Anästhesieart in vier Gruppen eingeteilt. Es wurden ein bis 24 Monate nach der Operation, retrospektiv die Auswirkungen dieser verschiedenen Anästhesietechniken auf das postoperative klinische Ergebnis untersucht. Primär wurde dabei auf den Effekt auf den Opioidkonsum und auf das Schmerzempfinden eingegangen. Sekundär wurde auf Mortalitäts- und Komplikationsraten, Blutmanagement, Einleitungszeiten, Hospitalisationszeit und andere Parameter des postoperativen Verlaufs Wert gelegt.

Ergebnisse
Von 656 Patienten erhielten 425 (64.8%) eine Allgemeinanästhesie und 231 (35.2%) eine Spinalanästhesie. Eine multivariable Analyse ergab einen signifikant niedrigeren Gesamtopioidverbrauch bei der Anwendung einer Spinalanästhesie um 2.08 mg (95% CI 0.1-4.1, P<0.04) Morphinäquivalent und eine Zeitersparnis von 6.95 Minuten (95% CI 5.17–8.72, P<0.001) bei der Narkoseneinleitung. Im Gegenzug wurde ein höherer perioperativer Blutverlust von 90.1 ml (CI 95% 17.91–162.23, P=0.015) beobachtet. Die Anwendung einer peripherer Nervenblockaden erreichte eine Verringerung des frühen postoperativen Morphinkonsums von 3.59 mg (95% CI 1.5-5.7, P=0.00), verlängerte jedoch die Zeit bis zur Inzision um 8.48 Minuten (95% CI 6.63–10.36, P<0.001). Es wurden keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der Komplikations- und Mortalitätsrate, des Bedarfs an Bluttransfusionen, der Hospitalisationszeit, der Zeit bis zum Beginn des Gangtrainings und der postoperativen Flexibilität festgestellt (P>0.05).

Schlussfolgerung
In dieser Studie wurde für Patienten bei Knietotalendoprothetische-Operationen mit Spinalanästhesie kürzere Anästhesie-Einleitungszeiten sowie geringere postoperative Opioiddosierungen beobachtet. Die zusätzliche Durchführung von peripheren Nervenblockaden führte zu geringerem Opioidbedarf sowie zu niedrigerem Schmerzniveau in der frühen postoperativen Phase.  
   
 
 2020  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Kaltenegger, Lucas
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Sadoghi, Patrick; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.et scient.med.
  Hauer, Georg; Dr.med.univ.
  Schittek, Gregor Alexander; Univ. Dr.med.