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Dissertation - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Behandlungsoptionen der Retropatellararthrose mittels Knietotalendoprothese und Patellofemoraler Prothese: Eine Analyse aus weltweiten Registerdaten und klinischen Studien  
 Einleitung: Ziel dieser Dissertation ist es, die Resultate von künstlichen Patellofemoral-Gelenken (patellofemoral arthroplasty, PFA) zu evaluieren. In dieser Metaanalyse werden folgende Fragestellungen beantwortet: (1) Besteht ein signifikanter Unterschied zwischen abhängigen und unabhängigen Publikationen? (2) Besteht ein signifikanter Unterschied zwischen ‚first generation trochlear-resurfacing‘ und ‚trochlear-cutting‘ PFA?
Methoden: Es wurden Daten aus weltweiter Literatur und Joint Arthroplasty Registern extrahiert. Insgesamt wurden drei Register und 45 Studien systematisch analysiert. Alle nachträglichen chirurgischen Interventionen, welche zu Veränderungen des bereits implantierten PFA führten, wurden unter der Kategorie ‚revision for any reason‘ summiert. Die Revisionsrate wurde in Form von Revisionen pro 100 Komponentenjahren (component years, CY) berechnet.Zusätzlich wurden die Ursachen, welche zu Revisionen führten, erhoben. (1) In den Literaturdaten wurde die Anzahl aller durchgeführten Revisionsoperationen (‚revision surgeries‘) erfasst. Als Signifikanzlevel wurde ein dreifacher Unterschied, aufgrund der Heterogenität der Daten, gewählt. Diese Form der Statistik wurde bereits mehrfach publiziert (2,3).
Es wurden in den Literaturdaten Scores, welche das von den Patienten subjektiv empfundene Resultat eruierten, erfasst.
Ergebnisse: Es gab insgesamt 2.22 Revisionen pro 100 CY in den Literaturdaten. Dieses Ergebnis ist konkordant mit den weltweiten Registerdaten. Die Auswertung von Publikationen von Entwicklern im Vergleich zu unabhängigen Publikationen, als auch die Evaluation der unterschiedlichen Prothesengruppen waren nicht signifikant. (1)
Bei der Analyse der Literaturdaten zeigte sich eine höhere Anzahl von Revisionsoperationen im Vergleich zu ‚revisions for any reason‘. Mechanische Komplikationen traten in den ‚first generation trochlear-resurfacing‘ PFA häufiger auf, als in den ‚trochlear-cutting‘ PFA.
Insgesamt wurden 21 verschiedene Scores in 36 Publikationen erfasst. Aufgrund dieser Heterogenität war eine statistische Auswertung nicht möglich.
Diskussion und Fazit: Die Ergebnisse von Studien von Entwicklern sind nicht durch Interessenskonflikten verfälscht, da kein signifikanter Unterschied nachgewiesen werden konnte. Neuere Generationen zeigten geringere nicht signifikante Revisionsraten, aufgrund der sehr streng gewählten Signifikanzkriterien. Die vergleichsweise kürzere Nachuntersuchungszeit neuerer Prothesen kann langfristig zu einem Anstieg der Revisionsraten führen. Insgesamt waren die Ergebnisse der weltweiten Literatur- und Registerdaten übereinstimmend.
Die Auswertung der Literaturdaten zeigte, dass oftmals Revisionsoperationen ohne Veränderung des implantierten PFA ausreichend waren. In der Gruppenanalyse zeigte sich eine nicht signifikante Verringerung von mechanischen Komplikationen von ‚trochlear-cutting‘ Prothesen im Vergleich zu ‚first-generation trochlear-resurfacing‘ Prothesen, vermutlich bedingt durch Erfahrung und neuere Modelle.
Die häufigste Ursache für ‚revision for any reason‘ ist die fortschreitende Pangonarthrose, weshalb es kaum möglich sein wird, ähnlich niedrige Revisionsraten, wie bei Knietotalendoprothesen, zu erreichen. PFA ist trotzdem aufgrund der weitgehend erhaltenen Kinematik des Kniegelenkes eine gute Alternative zur Knietotalendoprothese bei konservativ therapieresistenter Retropatellararthrose, nach Ausschluss von degenerativen Veränderungen in den tibiofemoralen Kompartimenten. Um die Ergebnisse noch besser evaluieren zu können, wäre ein Fragebogen notwendig, der vordergründig das retropatelläre Kompartment, evaluiert. Ein solcher Fragebogen könnte die Vergleichbarkeit von Studien deutlich verbessern.
Diese Studie soll Chirurgen in der Entscheidung zur Behandlung von Patienten mit konservativ therapieresistenter patellofemoraler Gelenksarthrose eine Hilfestellung bieten.  
 Patellofemoraler Gelenksersatz; Retropatellararthrose; Revisionsrate  
 
 2018  
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 Orthopädie
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Reihs, Birgit; Dr.med.univ.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie
 UO 790 202 Dr.-Studium der medizin. Wissenschaft; Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Sadoghi, Patrick; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.et scient.med.
  Leithner, Andreas; Univ.-Prof. Dr.med.univ.
  Labek, Gerold; PD. Dr. med.