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Bibliografische Informationen
Titel
Retrospektive Analyse außerklinischer Herzstillstände in Kärnten
Kurzfassung
Hintergrund und Ziel: Ein außerklinischer Herzstillstand (OHCA) stellt eine bedeutende medizinische und gesellschaftliche Herausforderung mit niedrigen Überlebensraten dar. Das Überleben hängt maßgeblich von Zeitpunkt und Qualität der kardiopulmonalen Reanimationsmaßnahmen ab. Einige Faktoren, die mit dem Überleben assoziiert sind, sind definiert. Regionale Unterschiede lassen jedoch keine Verallgemeinerung zu. In Österreich wurde bis dato noch kein Reanimationsregister ins Leben gerufen. Das Ziel dieser retrospektiven Analyse ist es, einen Überblick über OCHA im Bundesland Kärnten zu geben.
Material und Methoden: Es wurde eine retrospektive Analyse sämtlicher außerklinischen medizinischen Notfälle, die im Jahr 2018 in Kärnten als Herzstillstand klassifiziert wurden, durchgeführt. Hierzu wurden die Original- Notarzteinsatzprotokolle der luft- und bodengebundenen Rettungsorganisationen, ARA Flugrettung und des Österreichischen Roten Kreuzes, ausgewertet. Der klinische Verlauf, aller OHCA-PatientInnen, die ins Krankenhaus transportiert wurden, wurde mittels Follow-up Untersuchung aus dem regionalen Krankenhausinformationssystems der KABEG analysiert.
Ergebnisse: Im Jahr 2018 konnten insgesamt 441 außerklinische Herzstillstände identifiziert werden. Von diesen erreichten 106 (24 %) Personen einen ROSC, während 43 (10 %) Personen unter laufender Reanimation ins Krankenhaus gebracht wurden. 292 Personen verstarben nach erfolglosen CPR Maßnahmen vor Ort. Die klinischen Daten von 125 ins Krankenhaus transportierten PatientInnen waren für eine Follow-Up-Untersuchung zugänglich. Von diesen überlebten 30 (24 %) PatientInnen mit einem günstigen neurologischen Outcome und 2 PatientInnen (2 %) überlebten im persistierenden vegetativen Zustand. 93 (74 %) PatientInnen konnten das Krankenhaus nicht lebend verlassen. Der Anteil an weiblichen Patientinnen lag bei 35 %. Das mediane Alter sämtlicher untersuchter PatientInnen war bei 75 Jahren ([IQR] 62 - 85). Die mittlere Ankunftszeit des Notarztteams betrug 10 Minuten (IQR 7 - 16 Minuten). Bei 47 % aller OHCA wurde eine Laien-CPR durchgeführt. Eine prähospitale Defibrillation (p= 0,002), jüngeres Alter (p= 0,032) sowie eine kürzere Dauer der CPR (p< 0,001) waren mit höheren ROSC-Raten verbunden. Darüber hinaus war ein jüngeres Alter (p= 0,012), eine kürzere CPR-Dauer (p< 0,001), niedrigere initiale Blutspiegel von Laktat (p< 0,001), höhere Blut-pH-Werte (p< 0,001) und niedrigere Serumspiegel der neuronenspezifischen Enolase (NSE; p= 0,031) mit dem Überleben bis zur Krankenhausentlassung verbunden. In der logistischen Regression war eine kürzere CPR-Dauer der stärkste Prädiktor sowohl für präklinischen ROSC (p< 0,001) als auch für das Gesamtüberleben (p= 0,033). Unter den Blutwerten waren niedrigere Laktatspiegel ein Prädiktor für das Überleben (p= 0,012). Keiner der Patienten, die unter fortlaufender CPR transportiert wurden, überlebte bis zur Krankenhausentlassung.
Conclusio: Die in dieser Studie beobachtete Gesamtüberlebensrate betrug 7,3 %. Prähospitale Defibrillation, jüngeres Alter und kürzere CPR-Dauer trugen zum Erhalt eines prähospitalen ROSCs bei, während Alter, CPR-Dauer und Blutspiegel von Laktat, pH und NSE mit dem Überleben verbunden waren. Eine kürzere CPR-Dauer wurde als stärkster Prädiktor für das Überleben identifiziert.
Schlagwörter
außerklinischer Herzstillstand; Reanimation; Uststein Style; Kärnten
Anzahl Seiten
Publikationsjahr
–
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
Autor*in
Autor*in
Scharf, Bianca
Betreuende Einrichtung / Studium
Betreuende Organisation
Universitätsklinik für Innere Medizin
Studium
UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
Betreuer*in (intern)
Kolesnik, Ewald; Dr.med.univ. Dr.scient.med.
Mitbetreuer*in (intern)
von Lewinski, Dirk; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.
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