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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Der Einfluss des SGLT2-Inhibitors Empagliflozin auf die rechts-atriale Funktion nach Myokardinfarkt - die EMMY-Studie  
 Hintergrund und Ziel: Der Myokardinfarkt stellt eine der häufigsten Todesursachen in den Industriestaaten dar. Die EMMY-Studie (Empagliflozin in acute myocardial infarction: the EMMY-trial ) konnte erstmalig zeigen, dass der frühe Einsatz von Empagliflozin nach akutem Myokardinfarkt zu einer signifikanten Verbesserung von NT-proBNP, sowie funktionellen und strukturellen echokardiographischen Parametern führt. Die Datenlage zum Einsatz von Natrium/Glukose-Cotransporter-2 (SGLT2) Inhibitoren nach akutem Myokardinfarkt ist momentan noch gering. In dieser Diplomarbeit erfolgt eine Subanalyse der EMMY-Studie, in der die Wirkung von Empagliflozin auf den rechten Vorhof untersucht wird. Klinisch korreliert die rechts-atriale Funktion mit dem Schweregrad einer Herzinsuffizienz und stellt einen prognostischen Marker dar. Bislang gibt es noch keine einzige Studie, die eine systematische echokardiographische Auswertung des rechten Vorhofs nach einem akuten Myokardinfarkt und der Behandlung mit Empagliflozin vorgenommen hat.

Material und Methoden: Es wurden insgesamt 206 Patientinnen und Patienten der EMMY-Studie, die im Zeitraum von 11.05.2017 bis 03.05.2022 stattfand, herangezogen. Der primäre Endpunkt umfasst die Veränderung des rechts-atrialen globalen longitudinalen Strains (GLS) über einen Zeitraum von 26 Wochen. Sekundäre Endpunkte sind die Veränderungen von rechts-atrialen Dimensionen und Volumina sowie der rechts-atrialen Ejektionsfraktion (RAEF) und des systolischen pulmonalarteriellen Drucks (sPAP). Außerdem werden Korrelationen zwischen den einzelnen Echoparametern, sowie dem NT-proBNP, der Kreatin-Kinase und dem high sensitiv Troponin untersucht. Die Auswertung der Echokardiographie-Loops erfolgte mittels der Software TomTec (TOMTEC Imaging Systems, München, Deutschland) und die statistische Auswertung mittels IBM SPSS statistics 26 (IBM Corporation, Armonk/New York, Vereinigte Staaten von Amerika).

Resultate: In Bezug auf den rechts-atrialen GLS konnten zum dritten Messzeitpunkt keine signifikanten Unterschiede zwischen der Empagliflozin- und der Placebogruppe festgestellt werden (p = 0.149). Innerhalb der männlichen Patienten wurde die Signifikanzgrenze knapp verfehlt (Empagliflozin: 35.6 ± 11.3%, Placebo: 32.7 ± 8%, p = 0.056). Das rechts-atriale end-diastolische Volumen (EDV) innerhalb der männlichen Subgruppe zeigte zum dritten Messzeitpunkt eine signifikante Verringerung (Empagliflozin: 29.6 ± 13.7 ml, Placebo: 32.6 ± 12.9 ml, p = 0.021). Die Mittelwerte des rechts-atrialen GLS, sPAP, rechts-atrialen Volumenindex (RAVI), sowie end-systolischen (ESV) und end-diastolischen Volumens (EDV) zeigten sich in der Empagliflozin Gruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe bereits nach sechs Wochen verbessert. Zudem weist der rechts-atriale GLS eine signifikante Korrelation mit allen anderen etablierten rechts-atrialen echokardiographischen Parametern sowie zum NT-proBNP auf, insbesondere zum dritten Messzeitpunkt.

Conclusio: Die Einnahme von Empagliflozin nach akutem Myokardinfarkt führt innerhalb der männlichen Patienten zu einer signifikanten Verbesserung des rechts-atrialen EDV. Bezüglich des rechts-atrialen GLS wurde innerhalb der männlichen Subgruppe die Signifikanzgrenze knapp verfehlt (p = 0.056). In der gesamten Kohorte zeigte sich eine numerische Verbesserung aller Parameter ohne statistische Signifikanz. Der rechts-atriale GLS korreliert signifikant mit allen rechts-atrialen echokardiographischen Parametern und dem Labormarker NT-proBNP, insbesondere bei Patientinnen und Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz.  
 Myokardinfarkt; Herzinsuffizienz; SGLT-2 Inhibitor; Empagliflozin; EMMY-Studie  
 
 2024  
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Oltean, Sabrina
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Benedikt, Martin; Dr.med.univ.
  von Lewinski, Dirk; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.