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Diplomarbeit - Detailansicht

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Bibliografische Informationen
 Klinische Klassifikation von Patient*innen mit pulmonaler Hypertonie und deren zugrunde liegenden Mechanismen – eine retrospektive Studie  
 Einleitung: Die Pulmonale Hypertonie (PH) ist ein heterogenes Krankheitsbild deren Klassifikation auf klinischen Merkmalen, Hämodynamik und Pathophysiologie basiert. Komorbiditäten können die Klassifikation erschweren, wobei neben der primären eine sekundäre PH-Diagnose vergeben werden kann. Ziel dieser Arbeit ist die klinische Relevanz der PH-Klassifizierung und den Einfluss der Komorbiditäten auf das Überleben in unserem Kollektiv zu überprüfen.

Methoden: Alle PH-Patient*innen, die zwischen 2004-2024 an der klinischen Abteilung für Pneumologie der Medizinischen Universität Graz eine RHK-Untersuchung erhielten, wurden in die retrospektive Datenanalyse eingeschlossen. Für Gruppenvergleiche wurde je nach Datenverteilung ein Kruskal-Wallis-Test, Mann-Whitney-U-Test oder T-Test für unabhängige Stichproben durchgeführt. Der Vergleich von kategorialen Variablen erfolgte mittels Chi-Quadrat-Test. Effektstärken zur Bewertung der Post-hoc-Tests wurden mittels Pearson-Korrelationskoeffizienten angegeben. Überlebensanalysen wurden mit dem Log-Rank-Test berechnet und durch Kaplan-Meier Kurven visualisiert.

Ergebnisse: Von 1.106 Patient*innen mit PH-Verdacht hatten 782 eine manifeste PH. Davon wurden 237 (30,3%) in Klasse 3, 194 (24,8%) in Klasse 1, 166 (21,2%) in Klasse 2, 129 (16,5%) in Klasse 4, 28 (3,6%) in Klasse 5 klassifiziert und weitere 28 (3,6%) als „nicht weiter klassifizierbare (n.d.)“ deklariert. Komorbiditäten existierten bei 691 (88,4%) der PH-Patient*innen, davon hatten 591 (85,5%) kardiale und 239 (34,6%) pulmonale Komorbiditäten. N=154 (19,7%) der PH-Patient*innen erhielten eine sekundäre PH-Klassifikation. Hierbei wurden am häufigsten die sekundäre PH-Klasse 3 (n=71; 46,1%) und Klasse 2 n=32 (20,8%) vergeben. Die häufigste Kombination einer primären und sekundären PH-Klassifikation bestand zwischen den Klassen 2 und 3 (35,7%). Patient*innen mit sekundärer PH-Klassifikation hatten im Vergleich zu keiner sekundären PH-Klassifikation mehr Komorbiditäten (p<0,001). Zwischen den PH-Gruppen gab es einen signifikanten Unterschied im 10-Jahres-Überleben (p<0,001). Patient*innen mit ≥2 Komorbiditäten hatten dabei ein schlechteres Überleben als Patient*innen mit ≤1 Komorbiditäten (p<0,001).

Konklusion: Diese große monozentrische Kohortenstudie unterstreicht die Komplexität der PH-Phänotypisierung in der klinischen Praxis. Komorbiditätscluster und sekundäre PH-Klassifikationen sind häufig und beeinflussen sowohl den funktionellen Status als auch den Langzeitverlauf. Die Einbeziehung von Komorbiditätsprofilen in die Risikostratifizierung könnte das individualisierte PH-Management verbessern.

 
 Pulmonale Hypertonie, Klassifikation, Komorbiditäten  
 
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Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Langkau, Peter Christian; B.A. M.Sc.
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Kovacs, Gabor; Ass.-Prof. Dr.med.univ. PhD.
  John, Teresa; Dr.med.univ. Dr.scient.med.