Loading
Medizinische Universität Graz   Hilfe

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Diplomarbeit - Detailansicht

Wichtigste Meldungen anzeigenMeldungsfenster schließen
Bibliografische Informationen
 BRCA1/BRCA2-Keimbahnmutationen bei Mammakarzinom: Eine retrospektive monozentrische Studie  
 Einleitung: Für circa 5–7 % aller Brustkrebserkrankungen sind Keimbahnmutationen im BRCA1- oder BRCA2-Gen verantwortlich. Wenn nachgewiesen, bedeuten diese Keimbahnmutationen ein Risiko für weitere Malignome, sind aber auch prädiktiv für den Einsatz von zielgerichteten Therapien wie der PARP-Inhibitoren. Ziel dieser Arbeit ist es, die Häufigkeit der nachgewiesenen BRCA1/BRCA2-Keimbahnmutationen an der Klinischen Abteilung für Onkologie in Graz systemisch zu erfassen.

Material und Methoden: Berücksichtigt wurden Brustkrebspatient:innen, die an der Klinischen Abteilung für Onkologie im Zeitraum von 2015 bis 2020 behandelt und wegen gestellter Indikation genetisch beraten und getestet wurden. Demographische und klinisch-pathologische Daten wurden aus dem elektronischen Patientendatensystem („openMedocs“) erhoben. Daten bezüglich der Beratung und der Testung auf BRCA-Keimbahnmutationen wurden aus den an der Abteilung vorliegenden genetischen Befunden erfasst. Anschließend wurden alle erhobenen Daten in der „RedCap“-Datenbank eingegeben.

Ergebnisse: Von 1429 Patient:innen wurden 218 (15 %) genetisch beraten und 185 (13 %) genetisch getestet. Die Anzahl der durchgeführten Testungen pro Jahr ist kontinuierlich gestiegen, mit einer 2,7-fachen Erhöhung im angegebenen Zeitraum. Nur 2 % aller Brustkrebs-Erkrankten waren Männer, in 98 % der Fälle waren Frauen betroffen. 17 Patient:innen hatten ein primär-metastasiertes/lokal-fortgeschrittenes, triple-negatives Mammakarzinom und fünf davon (29 %) wurden genetisch getestet. In der Gruppe der getesteten Patient:innen zeigte sich eine signifikante Häufung des triple-negativen Subtyps (39 %) im Vergleich zu Nicht-Getesteten (9 %) sowie des niedrig-differenzierten Mammakarzinoms (53 % bei Getesteten und 27 % bei Nicht-Getesteten). Im Vergleich zu Patient:innen ohne BRCA-Keimbahnmutation, waren Patient:innen mit einer BRCA-Keimbahnmutation zum Zeitpunkt der Diagnose signifikant jünger (medianes Lebensalter 47a bei Patient:innen mit BRCA-Keimbahnmutation und 51a in der anderen Gruppe) und wurden signifikant häufiger mit einem triple-negativen (69 % bzw. 33 %) und niedrig-differenzierten (74 % bzw. 48 %) Brustkrebs diagnostiziert. Während BRCA1-assoziierter Brustkrebs häufiger triple-negativ war, war BRCA2-assoziierter Brustkrebs häufiger hormonrezeptorpositiv (82 % und 36 % bzw. 14 % und 64 %).

Fazit: Obwohl ein Anstieg an durchgeführten Testungen auf BRCA-Keimbahnmutationen beobachtet wurde, müssen in Zukunft weitere Schritte unternommen werden, um die Häufung der Testungen und damit die Anzahl der entdeckten BRCA-Keimbahnmutationen weiter zu erhöhen, damit eine entsprechende zielgerichtete Behandlung eingeleitet werden kann.
 
 Brustkrebs;BRCA1;BRCA2;Keimbahnmutation;genetische Testung;genetische Beratung;PARP-Inhibitoren;TNBC;Brustkrebs-Risikogene;CHEK2;ATM  
 
 2022  
   Volltext downloaden
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Avdibegovic, Dalila
Betreuende Einrichtung / Studium
  Universitätsklinik für Innere Medizin
 UO 202 Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Dandachi, Nadia; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.
  Balic, Marija; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.med.univ.et scient.med.