Loading
Medizinische Universität Graz   Hilfe

Meine Abschlussarbeiten - Publikationen

Dissertation - Detailansicht

Wichtigste Meldungen anzeigenMeldungsfenster schließen
Bibliografische Informationen
 p53 in Stoffwechsel und Homöostase des Fettgewebes  
 Bislang wurde das Fettgewebe als passiver Energiespeicher betrachtet, jedoch ist inzwischen bekannt, dass pathologische Veränderungen des Fettgewebes das Fortschreiten der mit Fettleibigkeit einhergehenden Folgeerscheinungen vorantreiben. Als wirksame Maßnahme zur Bekämpfung dieser metabolischen Erkrankungen führen Fastenprotokolle, wie das intermittierende Fasten, zu gesundheitlichen Vorteilen. Damit einher gehen deutliche Veränderungen in der Morphologie, Physiologie und zellulären Zusammensetzung des Fettgewebes. Jüngste Studien deuten darauf hin, dass der Transkriptionsfaktor p53 pathologische Veränderungen im Fettgewebe, wie die Infiltration von pro-inflammatorischen Immunzellen, verstärkt. Zusätzlich zeigten Studien, dass p53 den Fettstoffwechsel in Adipozyten steuert. Jedoch sind die spezifischen Funktionen von p53 im Fettgewebe, besonders unter Fastenbedingungen, noch nicht gut erforscht.
Daher haben wir ein induzierbares, Adipozyten-spezifisches p53 Knock-out (KO) Mausmodell entwickelt und Fettleibigkeit durch eine energiereiche Ernährung induziert. Die Deletion von p53 in fettleibigen Mäusen beschleunigte den durch ein intermittierenden Fastenprotokoll-induzierten Fettabbau. Darüber hinaus zeigten fettleibige p53-KO-Mäuse eine verbesserte Insulinsensitivität und tendenziell niedrigere TNFa Plasmawerte. Zusätzlich beobachteten wir eine Verbesserung in der Entzündung des Fettgewebes unter intermittierenden Fasten in p53-KO Mäusen. Neuste Methoden basierend auf der Einzelzell-RNA Sequenzierung ermöglichen eine detaillierte Untersuchung der zellulären Gewebszusammensetzung. Durch die Verwendung dieser Methode bestätigten wir eine deutliche Abnahme an Immunzellen, im speziellen Makrophagen, unter intermittierenden Fasten, wenn p53 in Adipozyten ausgeschalten worden ist. Damit einhergehend ist die Expression von pro-inflammatorischen Genen und Proteinen im Fettgewebe von p53-KO Mäusen signifikant verringert. In vitro Studien an differenzierten humanen Adipozyten bestätigten die Beteiligung von p53 an der Regulierung der inflammatorischen Genexpression. Darüber hinaus beeinflusste eine häufig vorkommende, genetische Veränderung von p53 die Reaktion von übergewichtigen, Insulin-resistenten Menschen auf ein Fastenprotokoll.
Zusammenfassend haben wir gezeigt, dass die Deletion des Transkriptionsfaktors p53 in Adipozyten die Fastenantwort zu verbessern scheint. Das äußerte sich durch einen beschleunigten Gewichtsverlust, verbesserte Insulinsensitivität sowie eine Reduktion in der Entzündung des Fettgewebes. Diese Resultate liefern neue Einblicke in die Physiologie des Fastens und die Beteiligung des Transkriptionsfaktors p53 im Adipozyten-Stoffwechsel.  
   
 
 –  
Autorinnen*Autoren / Co-Autorinnen*Co-Autoren
  Reinisch, Isabel; BSc MSc
Betreuende Einrichtung / Studium
  Lehrstuhl für Zellbiologie, Histologie und Embryologie
 UO 094 202 PhD-Studium (Doctor of Philosophy); Humanmedizin  
Betreuung / Beurteilung
  Prokesch, Andreas; Assoz. Prof. Priv.-Doz. Dr.
  Madl, Tobias; Univ.-Prof. Priv.-Doz. Mag. Dr.rer.nat.
  Deutsch, Alexander; Sen.Scientist Priv.-Doz. Mag.rer.nat. Dr.scient.med.
  Haemmerle, Guenter; Assoz. Univ.-Prof. Mag. Dr.rer.nat