| Hintergrund: Der Deszensus ist ein weit verbreitetes Problem und kann großen Einfluss auf die Lebensqualität, sowie auf die Sexualität der betroffenen Frauen haben. Bis zu einem Viertel der Frauen sind von diesem Problem betroffen. Die Gründe für einen Deszensus sind multifaktoriell und abhängig vom Individuum, wobei die größten Risikofaktoren dafür eine Geburt, das Alter und Übergewicht sind. Häufig versagen konservative Therapieoptionen und die Betroffenen müssen sich einer operativen Sanierung unterziehen. Bis heute hat noch keine Studie festgestellt, welche operative Technik, eine sakrospinale Fixation nach Amreich- Richter oder Mc Call Kuldoplastik, überlegen ist, um das Wiederauftreten eines Prolapses nach vaginaler Hysterektomie zu verhindern. Das Ziel dieser Diplomarbeit ist es, die Veränderung der Sexualität und Lebensqualität der Patientinnen nach sakrospinaler Fixation nach Amreich- Richter vs. Mc Call Kuldoplastik bei Frauen, die eine vaginale Hysterektomie aufgrund eines Deszensus der Beckenorgane durchführen lassen, zu vergleichen.
Methoden: Die Diplomarbeit ist als Zwischenauswertung einer laufenden randomisiert kontrollierten Studie konzipiert. Es wurden Daten von Frauen drei Monate nach durchgeführter Amreich- Richter Operation bzw. Mc Call Kuldoplastik mittels Fragebögen erhoben und miteinander verglichen. Präoperativ wurde eine ausführliche Anamnese, sowie klinische Untersuchung durchgeführt. Weiters erhielten die Patientinnen den PISQ-Sexualitätsfragebogen, sowie den King‘s Health Fragebogen bezüglich der Lebensqualität prä- und postoperativ.
Ergebnisse: Es wurden bis heute 71 Frauen in die Diplomarbeit miteinbezogen. 37 (52%) wurden der Gruppe Amreich- Richter zugeteilt, 34 (48%) der Gruppe nach Mc Call. In beiden Gruppen kam es in einigen Punkten zur Verbesserung der Lebensqualität. Die Anzahl der sexuell aktiven Patientinnen stieg in beiden Gruppen drei Monate postoperativ. Zumindest in der Gruppe nach Amreich-Richter konnte eine Besserung der Dyspareunie festgestellt werden.
Conclusio: Es konnte bereits drei Monate nach der Operation in beiden Studiengruppen eine Besserung der Lebensqualität und Sexualität beobachtet werden. Die definitive Beurteilung, welche Operationsmethode sich besser auf die Sexualität, sowie auf die Lebensqualität auswirkt, kann nach Auswertung aller Studienteilnehmerinnen gemacht werden. |